ANDERE Nach dem Pokalaus ist die wichtige Teilnahme am Europapokal für Anderlecht wieder etwas schwieriger geworden. Die möglichen Szenarien, um dies zu erreichen, sind mittlerweile bekannt. Die Chance, dass Anderlecht jedoch in der neuen und unbekannten Conference League spielen wird, ist groß. Aber wie sieht dieser neue Wettbewerb eigentlich aus?
Früher gab es drei europäische Wettbewerbe: der Europacup I (jetzt Champions League), der Europacup II (früher Pokal der Pokalsieger) und der Europacup III (UEFA-Cup, jetzt Europa League). Mit der Conference League wurde nun also wieder ein neuer europäischer Wettbewerb ins Leben gerufen.
Qualifikationsrunden
Die Mannschaften können sich entweder über einen Hauptweg oder über einen Meisterweg für diesen Wettbewerb qualifizieren. Es werden drei Vorrunden und eine Play-Off-Runde absolviert. Auffällig ist, dass sich kein einziger Verein unter den 184 Startern direkt für die Conference League qualifizieren kann. Im Endeffekt wird es folgende Verteilung geben:
17 Teams qualifizieren sich über den Hauptweg
5 Teams qualifizieren sich über den Meisterweg
10 Teams kommen aus den Europa League-Play-Offs
Wie läuft der Wettbewerb ab?
In der Gruppenphase wird eine Mannschaft sowohl ein Hin- als auch ein Rückspiel gegen drei andere Mannschaften bestreiten. Es wird 8 Gruppen und insgesamt 32 Vereine geben. Nach der Gruppenphase wird es dann eine Qualifikationsrunde für die KO-Runde geben. Darin spielen die acht Zweitplatzierten aus den Conference League-Gruppen gegen die acht Tabellendritten der Europa League-Gruppen. Die acht Sieger werden an der KO-Runde teilnehmen und zwar zusammen mit den Gruppensiegern der Conference League. Dabei wird es sich um Hin- und Rückspiele handeln. Der Gewinner des Finals (in Tirana) ist direkt für die Europa League im kommenden Jahr qualifiziert.
Das UEFA-Ranking bestimmt die maximale Anzahl Teilnehmer pro Land:
Top 5 der europäischen Länder: 1 Teilnehmer
Position 6-15: 2 Teilnehmer
Position 16-50: 3 Teilnehmer
Niedriger als Position 50: 2 Teilnehmer
Belgien ist nach einigen mageren Jahren auf Platz 9 im UEFA-Ranking zurückgefallen. Aber der erste Verfolger (Österreicht) ist in Lauerstellung. Das bedeutet, dass unser Meister direkt an der Champions League teilnimmt und der Vizemeister noch zwei CL-Vorrunden bestreiten muss. Der Pokalsieger wird ab der nächsten Saison die letzte Vorrunde der Europa League bestreiten müssen. Bei einer Niederlage würde der Pokalsieger dann in der Conference League spielen. Der Tabellendritte bestreitet die vorletzte Vorrunde der Conference League. Das fünfte Ticket, für den Gewinner des Spiels zwischen dem Tabellenvierten und dem Gewinner von Play-Off II, würde Anrecht an der zweiten Qualifikationsrunde der Conference League geben.
Von welchen Gegnern sprechen wir dann?
In England würde das zum Beispiel der Sieger des League Cups sein, es sei denn dieser Verein würde sich über die Liga für den Europapokal qualifizieren. Dann würde der Tabellensechste oder -siebte (abhängig vom Ergebnis des FA Cups) daran teilnehmen. Das könnte also durchaus auch Liverpool, Everton oder Tottenham sein. In den anderen Topländern wäre das der Tabellensechste, also zum Beispiel Real Betis (Spanien), Bayer Leverkusen (Deutschland) oder der AS Rom (Italien). In Frankreich wäre es der Tabellenfünfte, also aktuell der RC Lens.
Wenn wir uns die nächste Kategorie ansehen, sehen wir, dass es sich um höherrangige Vereine in ihren Wettbewerben handelt. In einigen Ländern wie den Niederlanden sind Play-Offs geplant. Ein Gegner wie AZ Alkmaar oder Feyenoord wären möglich. Aber auch Benfica, Trabzonspor, Kopenhagen, Lokomotive Moskau u.ä. würden sich derzeit in der Conference League befinden. Alles in allem eine nette Liste, aber auch die Verlierer der Europa League-Play-Offs werden noch hinzukommen. Wenn wir noch eine Kategorie tiefer fallen würden, würden die Gegner auch weniger attraktiv ausfallen und dann müsste man eventuell gegen den Vizemeister von Litauen spielen.
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