"Der große Kader war eine bewusste Entscheidung"

SONNTAG, 5 JANUAR 2020, 14:47 - RSCA Skater
Anderlecht-Online No Image Found

INTERVIEWS In einem Gespräch mit Het Laatste Nieuws sprach Anderlecht-CEO Jo Van Biesbroeck über die roten Zahlen in der Buchhaltung des Rekordmeisters und erklärte, wie er dieses Problem lösen möchte. "Wir haben unser Limit erreicht, aber das ist kein Drama."

Über die Gründe dieser negativen Zahlen wurde schon zur Genüge geschrieben. Van Biesbroeck bestätigte dies, aber gab noch eine Erklärung zum großen Spielerkader ab. "Das war eine bewusste Entscheidung des Managements, mit Unterstützung des Verwaltungsrates", erzählte er. Laut Van Biesbroeck wollte Anderlecht mit diesem großen Kader für Flexibilität sorgen. "Im Endeffekt war das vielleicht nicht vernünftig. Und das darf sich so auch nicht mehr wiederholen. Aber es war eine bewusste und sportliche Entscheidung."

Dieser große Kader muss nun verkleinert werden. Van Biesbroeck erklärte, dass der Verein in der Vergangenheit für manche Spieler zu viel Geld erhalten wollte, wodurch sie im Endeffekt nicht weggekommen sind. "Die Unerfahrenheit der Vereinsführung spielte dabei auch eine Rolle", verdeutlichte der CEO. "Innerhalb des Vereins dachten einige, dass der Kader viermal soviel wert war, als es in der Realität der Fall war. Das muss nun in Zukunft alles viel realistischer eingeschätzt werden."

"Die roten Zahlen innerhalb des Jahres beseitigen"

Wie kann Anderlecht nun aus dieser schwierigen Situation herauskommen? Laut Van Biesbroeck braucht der Verein nun wieder Stabilität und die Ankunft von Vincent Kompany ist deswegen eine gute Sache. "Aber die roten Zahlen werden wir in den kommenden zwölf Monaten beseitigen müssen. Ansonsten wird das immer wie ein Damoklesschwert über uns schweben."

"Die Kosten müssen verringert werden", sagte Van Biesbroeck. Der CEO findet es positiv, dass die Transfers von Chadli und Nasri nicht auf lange Sicht abbezahlt werden müssen. "Jedoch wird es in Zukunft schwieriger sein, solche Spieler nach Anderlecht zu holen."

Van Biesbroeck hofft auch, dass Anderlecht noch etwas Geld für die ausgeliehenen Spieler erhalten kann. "Einige Spieler zeigen bei ihrem Verein eine gute Leistung. Jetzt können wir vielleicht das Doppelte für sie erhalten." Der CEO befürchtet aber nicht, dass andere Vereine von der Tatsache profitieren werden, dass Anderlecht Spieler verkaufen muss. "Wir haben zwölf Monate Zeit. Wir müssen die Spieler jetzt nicht zu Dumpingpreisen verkaufen."



Es ist im Moment nicht möglich auf Artikel zu reagieren. Wir sind dabei, das Forum zu ändern. Ein neues System wird bald online sein.