Sanneh: "Ablösesumme jagt mir keine Angst ein"

INTERVIEWS Bubacarr Sanneh wird am Samstag zum ersten Mal von Beginn an spielen. Der 23-jährige Gambianer ist optimistisch, dass er bei Anderlecht erfolgreich sein wird. "In Gambia kennt mich jeder als 'timber' und das bedeutet Baum, wegen meiner Unnachgiebigkeit. In Dänemark lautete mein Spitzname 'de rots' aufgrund meiner physischen Kraft."

Wenn man Sanneh sieht, dann kann man nicht leugnen, dass er wie ein Block Granit aussieht. Aber keine Panik, er kann auch Fußball spielen. "Bei Midjylland beginnt der Aufbau bei den Verteidigern. Wer das Spiel nicht aufbauen konnte, saß auf der Bank", erzählte Sanneh heute in den Zeitungen. "Hein Vanhaezebrouck rief mich persönlich an, um zu sagen, dass ich perfekt in sein System passe. In Dänemarkt spielten wir meistens mit einer Dreierkette."

Anderlecht musste wohl tief in die Tasche greifen, um Sanneh verpflichten zu können. Midjylland ließ ihn zuerst nicht gehen und das sorgte für Frust. "Als sie mich im Januar verpflichtet hatten, gaben sie mir ihr Wort, dass ich den Verein bei einem tollen Angebot verlassen dürfte. Aber plötzlich war ich zu wichtig geworden und ich musste den Verein sogar unter Druck setzen, damit ich gehen konnte."

Nicht nur Sanneh, sondern auch Anderlecht unternahm eine große Anstrengung und bezahlte acht Millionen Euro für ihn. "Aber diese Ablösesumme jagt mir keine Angst ein", sagte der Gambianer. "Ich hoffe, dass ich irgendwann mal wie mein Freund Omar Colley (Ex-Genk) in einer Topliga spielen kann. Meine Traumvereine sind Real Madrid und Manchester United, aber eins nach dem anderen."

Dass Sanneh so gerne nach Anderlecht wechseln wollte, hatte auch finanzielle Gründe. Das gibt er auch ehrlich zu. "Mein Vater starb, als ich zehn Jahre alt war. Ich habe sechs Brüder und eine Schwester und unsere Mutter hat hart für uns gearbeitet. Jetzt spiele ich für sie und meine Familie. Seit ich im Alter von 15 Jahren Profi wurde, habe ich nur ein Ziel: jeden Monat meiner Familie eine tolle Geldsumme zukommen lassen. Auch deswegen wollte ich unbedingt bei Anderlecht unterschreiben."