Anderlecht setzt auf eine Vorausbildung

JUGEND - INTERVIEWS Mit Youri Tielemans und Leander Dendoncker kommen zwei Stammspieler der aktuellen Mannschaft aus der eigenen Jugendausbildung. Auf der anderen Seite droht Anderlecht einige vielversprechende Talente zu verlieren. Anderlecht zieht die Konsequenzen daraus und unternimmt nun etwas, um die Vorausbildung zu verbessern.

Während Tielemans und Dendoncker starke Leistungen zeigen, konnte Davy Roef in dieser Saison nur schwer mit dem Druck umgehen und was müssen wir dann über Andy Kawaya, Aaron Leya Iseka und Dodi Lukebakio sagen? Oswal Alvarez zog in aller Stille nach Kolumbien. Sie besitzen alle viel Talent, aber wo lief es schief für sie? "Viele Talente haben Störsender in ihrem Umfeld", sagte der Verantwortliche der Jugendausbildung Jean Kindermans in Sport/Voetbalmagazine.

Um solche Fälle in Zukunft vermeiden zu können, hat Anderlecht zu Beginn der Saison eine Abteilung 'Performance' gegründet. Es wurden auch zwei Mental-Coaches eingestellt, die sich spezifisch mit der Vorausbildung der Spieler zwischen 17 und 20 Jahren beschäftigen werden. Die Technik bleibt entscheidend, aber nicht länger das einzige Kriterium. "Die Technik muss mit den physischen Qualitäten und der richtigen Mentalität verbunden werden", sagte Kindermans, der darauf hinweist, dass ein guter IQ und EQ (emotionale Intelligenz) auch wichtig sind. "Sie müssen bereit sein, etwas zu lernen."

Anderlecht wird auch darauf achten, dass die jungen Fußballer auch außerhalb des Vereins begleitet werden. "Es herrscht ein Mentalitätsproblem. Viele von ihnen glauben alles, was die Leute ihnen erzählen. Unsere nächste Herausforderung besteht darin, solche Leute da rauszuhalten." Kindermans ist davon überzeugt, dass diese Vorgehensweise dafür sorgen wird, dass Anderlecht bald bessere und komplettere Spieler ausbilden kann, als das bis jetzt der Fall war.