Roef: "Hatte auf mehr Kredit gehofft"

MITTWOCH, 1 MÄRZ 2017, 13:15 - RSCA Skater
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INTERVIEWS Vor ungefähr einem Monat wechselte Davy Roef nach Deportivo La Coruña. Im Magazin Fan! sprach er nun über die vergangenen Monate, die für ihn sehr schwierig waren. "Ich hatte das Gefühl, dass der Trainer von Beginn an nicht hinter mir stand."

Roef erhielt im vergangenen Sommer das Vertrauen der Vereinsführung, aber von Trainer René Weiler spürte er dieses Vertrauen nicht. "Er sagte es mir nie persönlich, aber ich denke, dass er lieber einen erfahrenen Torwart gehabt hätte. Er sprach nämlich stets über mein noch junges Alter. Die Vereinsführung verpflichtete diesen erfahrenen Torwart nicht und nun sitze ich hier."

"Ich dachte, dass ich wieder in die Mannschaft gekommen wäre"

Nach einem Fehler gegen Zulte Waregem flog Roef Anfang November auf die Bank. "Ich hatte schon einige Wochen schwächere Leistungen gezeigt und hatte meinen Stammplatz deswegen nicht mehr sicher. Aber dass ich meinen Platz verlieren würde, das hatte ich nicht ankommen sehen. Ich hatte auf mehr Kredit gehofft."

Seit er seinen Stammplatz verloren hat, trainierte Roef nach eigenen Angaben sehr hart. "Aber ich hatte nie das Gefühl, dass ich irgendwann wieder zwischen den Pfosten stehen würde. Auch nicht, wenn Boeckx schlechter spielen würde." Zu Beginn hatte Roef auf ein anderes Szenario gehofft. "Der Trainer sagte, dass er Boeckx mal gerne im Tor sehen würde und dass es nur für einige Spiele ware. Ich dachte 'er möchte mir etwas Zeit geben und dann werde ich wieder spielen'. Aber dem war nicht so."

"An meinen Qualitäten gezweifelt"

Mental waren das für Roef schwierige Wochen. "Ich begann an mir zu zweifeln", erklärte der Torwart. "In dieser Zeit habe ich mir auch öfter die Frage gestellt, ob ich überhaupt die nötigen Qualitäten besitze, um bei Anderlecht spielen zu können." Die Kommentare in der Presse waren auch schwer für Roef. "Irgendwann glaubte ich das, was über mich erzählt und geschrieben wurde. Ich habe deswegen auch damit aufgehört, Zeitungen und Fußballwebseiten zu lesen. Nach dem Fehler in Saint-Étienne hatte ich die negativen Kommentare satt. Ich wollte damals einige Wochen hart arbeiten, trainieren und in Ruhe gelassen werden."

"In den ersten zwei Wochen nachdem ich meinen Platz verloren hatte, habe ich nicht mehr lachen können. Mit Witzen musste man mir dann nicht mehr kommen. Zu Hause war ich dann auch nicht die angenehmste Person. Es war schwierig, mich zu motivieren. Erst nach einigen Wochen konnte ich den Schalter umlegen. Ich habe mir damals auch einen Mental-Coach gesucht."



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