Vandenbempt: "Anderlecht ist tief komatös"

INTERVIEWS Sportjournalist Peter Vandenbempt war streng bei seiner Analyse über Anderlecht. "Sie sind noch nicht palliativ, aber dennoch tief komatös", sagte Vandenbempt. Es ist aber noch nicht alles verloren, es gibt noch Chancen auf eine Genesung. Eine Sache ist jedoch sicher: Weiler war nicht wirklich auf Anderlecht vorbereitet.

"Ob diese Genesung dann vollständig sein wird, weiß ich noch nicht. Die erste halbe Stunde gegen Zulte Waregem war noch in Ordnung, aber danach war es, wie schon so oft in dieser Saison, wieder dramatisch schlecht. Sowohl kollektiv, als auch individuell, zeigen die Spieler eine Leistung, die unter ihrem Niveau ist. Die reguläre Meisterschaft ist nun zur Hälfte vorbei und es befindet sich im Spiel von Anderlecht einfach keine Linie. Kein wiedererkennbarer Ansatz, keine einstudiertes Offensivspiel, einfach nichts", fasste Vandenbempt es zusammen.

"Das Angriffsspiel ist, was mich betrifft, immer noch dem Zufall überlassen, auf eine individuelle Aktion oder Klasse. Zum Glück hat Anderlecht Teodorczyk, ansonsten würden sie nicht mal unter den ersten sechs stehen. Und das, obwohl Anderlecht viel Qualität in den eigenen Reihen hat."

Taktische Entscheidungen von Weiler?

Vandenbempt stellt sich auch Fragen bei den taktischen Entscheidungen von Weiler, wenn man die taktisch nennen kann. "Vor allem seine Eingriffe während der Halbzeitpause finde ich ziemlich undurchdacht. Die Einwechslung von Badji, wir wissen alle, wie das ausgeartet ist und dann der Wechsel von Hanni. Ich habe den Eindruck, dass Weiler immer nur etwas tut. Auch Hanni stellte sich darüber einige Fragen. Meiner Meinung nach gibt es in der Kabine schon einige Probleme."

Frutos

Wer das letzte Interview mit Herman Van Holsbeeck gelesen hat, weiß, dass er René Weiler nicht so einfach fallen lassen wird. "Und welche Alternative gibt es?", fragt sich Vandenbempt. "Frutos muss noch viel Erfahrungen sammeln. Auf jeden Fall muss am Donnerstag gegen Qäbälä gewonnen werden. Es muss sich dringend etwas ändern, ansonsten könnte es für Weiler schnell vorbei sein."