Euro 2016: Belgien qualifiziert sich für das Achtelfinale

SPIELE Belgien konnte sich gestern Abend mit einem 1-0 Sieg gegen Schweden für das Achtelfinale qualifizieren. Radja Nainggolan erzielte mit einem sehenswerten Distanzschuss den einzigen Treffer dieser Partie. Die Roten Teufel treffen nun in der nächsten Runde auf Ungarn. Auch Irland ist eine Runde weiter.

In der 3. Minute gab Axel Witsel nach einem Zuspiel von Kapitän Eden Hazard den ersten Schuss ab. Allerdings verfehlte der Versuch des Mittelfeldspielers sein Ziel deutlich. Richtig gefährlich wurde es eine Minute später auf der Gegenseite. Und hier bewahrte Torwart Thibaut Courtois seine Mannschaft mit einer Weltklasse-Tat vor dem frühen Rückstand. Er parierte einen Schuss von Marcus Berg, der überraschend in der Startelf stand, aus kürzester Distanz. Unglaublich: Für Schweden war es der erste Torschuss des Turniers.

Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Roten Teufel mit und mit die Kontrolle. Eden Hazard und Kevin De Bruyne zeichneten für beinahe jede gute Aktion verantwortlich und zeigten eine gute Leistung. Das kongeniale Duo „zauberte“ auch in der 24. Minute, als ein Schuss von De Bruyne nach einem Hackentrick von Hazard in den Armen von Torwart Isaksson landete. Ein Spieler, der sowohl von den schwedischen als auch belgischen Fans gefeiert wurde, kam zunächst kaum zum Zuge: Zlatan Ibrahimovic. Erst in der 26. Minute gab die schwedische Ikone seinen ersten Schuss ab. Auf der Gegenseite verpasste Romelu Lukaku den Ball nach Zuspiel von Kevin De Bruyne nur um Zentimeter (29.). Gleiches galt für einen Angriff in der 35. Minute. Kurz vor der Pause ging nach einigen Minuten ohne nennenswerte Aktion ein Raunen durch das Stadion am Mittelmeer. Ein Kopfball von Thomas Meunier war nur knapp am Tor vorbeigerauscht.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Schweden, das zum Siegen verdammt war, den Druck deutlich. Gleichzeitig hinterließen die Roten Teufel in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs einen weniger guten Eindruck. Erst mehr als zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff gelang es Yannick Carrasco, die gut organisierten Abwehrreihen der Schweden zu durchbrechen. Gleiches gelang Schweden in der 62. Minute. Nach einem Pass von Marcus Berg tauchte Zlatan Ibrahimovic vor Thibaut Courtois auf und brachte den Ball im Tor unter.

Zum Glück aus Sicht der Roten Teufel befand sich der schwedische Kapitän hauchdünn im Abseits, sein Treffer zählte nicht. Die Partie hatte es auch im Anschluss hin sich. Angriff folgte auf Angriff. In der 66. Minute war Belgien an der Reihe und scheiterte mit einem Schuss von Kevin De Bruyne. Wenig später zog Marc Wilmots seinen ersten von drei Jokern und brachte Dries Mertens für den schwachen Yannick Carrasco in die Partie. Wenig später kamen die Roten Teufel zu ihrer nächsten Torchance. Kevin De Bruyne – bester Belgier auf dem Rasen – hatte Romelu Lukaku bedient. Der 23-Jährige scheiterte knapp. Sekunden später brachte er den Ball zur Führung im Tor unter, stand jedoch knapp im Abseits. Somit wurde auch der zweite Treffer des Abends zurecht nicht gewertet. Praktisch im Gegenzug entschärfte Thibaut Courtois einen Freistoß von Zlatan Ibrahimovic glänzend.

Auch gegen Ende der zweiten Halbzeit hatte man ständig das Gefühl, dass die Begegnung in beide Richtungen kippen kann. Das wäre sie in der 80. Minute um ein Haar auch. Und das zu Gunsten der Schweden, die alles nach vorne warfen. Sie wollten unbedingt den Sieg. Dabei waren es dann die Roten Teufel, die die Freiräume nutzten. Nach einem Konter stand Radja Nainggolan in der 84. Minute gut 20 Meter vor dem Tor und hielt einfach mal drauf. Wilmots jubelte genauso energisch wie die Fans auf den Rängen. 1:0 für Belgien, die Entscheidung. Damit treffen die Roten Teufel als Zweiter der Gruppe E am Sonntag (21 Uhr) im Achtelfinale auf Ungarn, das in der Gruppe F überraschend Erster wurde.