Hasi: "Wir haben noch einen langen Weg vor uns"

INTERVIEWS Besnik Hasi stellt sich nach dem gestrigen Spiel ernsthaft die Frage, wieso er noch ein Training abhält. Alles, worauf man sich im Training konzentriert, wird nach einem Ballkontakt schon vergessen und dann gnadenlos bestraft.

"Die ganze Woche haben wir den Spielern erklärt, dass Ostende bei Eckbällen stets gefährlich ist und dass sie am zweiten Pfosten auftauchen. Videos, Trainingseinheiten, alles... und dann lässt einer seinen Gegenspieler so einfach laufen. Danach waren wir mental nicht stark genug, um das Spiel noch gewinnen zu können", sagte Hasi.

"Jede Woche gibt es in den Spielen Perioden, in den wir uns garkeine Chancen herausspielen. Das beunruhigt mich. Hier haben wir in der ersten Halbzeit einfach garnicht mitgespielt. Kein Tiefgang, keine Zweikämpfe, keine Motivation. Wir brauchen einen Führungsspieler, jemand mit Erfahrung, der uns in schwierigen Momenten helfen kann." (O-Ton: ich brauche Mbark Boussoufa)

Frank Acheampong erhielt seine Chance und ersetzte den verletzten Ivan Obradovic. Der Ghanaer hatte allerdings große Probleme. "Wir besitzen viel Qualität. Aber Qualität alleine reicht nicht. Jeder muss alles geben, aber wir benutzten auch die vorhandenen Freiräume nicht. Und Acheampong kam auch nie an seinem Gegenspieler Capon vorbei. Nie."

Aber nicht nur Acheampong hatte seine Probleme, beim zweiten Gegentreffer machten noch andere Spieler einen Fehler: "Wir ließen einen Einwurf zu und verteidigten schwach. Und der Unterschied: Cyriac köpft den Ball ins Tor, obwohl ein Spieler in seinem Rücken stand. Als Najar alleine vor dem Tor stand, köpfte er am Tor vorbei", sagte Hasi.

Besnik Hasi gibt Kara Mbodj noch etwas Zeit, sein Debüt war allerdings sehr enttäuschend: "Kara hatte es oft schwer, aber er muss sich noch anpassen. Wir werden ihn noch gebrauchen können", verdeutlichte der Trainer. Aber was war bei der Elfmetersituation los? "Zwei Spieler machten einen Fehler. Das war amateurhaft. Wir haben noch einen langen Weg vor uns."