Wettmafia soll sieben Spiele gekauft haben

Wie vorher angekündigt, wurden im TV-Magazin »Panorama« gestern Abend spektakuläre Enthüllungen im belgischen Profi-Fußball gemacht. So sollen insgesamt sieben Spiele der aktuellen Saison von der Wettmafia gekauft worden sein.


An sechs dieser Partien sei demnach Erstdivisionär La Louvière beteiligt gewesen. In der 45-minütigen Reportage mit dem Titel »Von der Mafia getackelt« fielen immer wieder die Namen des chinesischen Geschäftsmanns Zheyun Ye und von Pietro Allatta, einem vorbestraften Spielervermittler. Die Vorgehensweise der Wettmafia war denkbar einfach: Jedes Mal hatte sie Spieler oder Trainer gekauft, um das Spiel in einer bestimmten Höhe zu verlieren.

In diesem Zusammenhang wurden gleich mehrere Beteiligte mit Namen genannt - Trainer Paul Put (ehemals Lierse SK, jetzt in Mouscron tätig) oder Manager Stéphane Pauwels (bei Mons) beispielsweise. Auch der belgische Fußballverband wurde belastet. Er sei in der Vergangenheit zwar nicht an den Wettpraktiken beteiligt gewesen, habe dafür aber alle noch so deutlichen Warnungen in den Wind geschlagen. Ein anonymer Zeuge berichtete darüber hinaus von zwei »Clans« in der Mannschaft La Louvières. Dem bestechlichen Teil des Kaders würden demnach lediglich vier Fußballer gegenüber stehen, die nichts mit der Wettmafia zu tun haben. Bereits am Sonntagmorgen waren von den Produzenten der Reportage in der Talkshow »De zevende dag« zwei »verkaufte« Spiele La Louvières genannt worden.

Die sieben gekauften Begegnungen:

21/09/05 La Louvière - Genk 2-3
22/10/05 La Louvière - Lierse 1-0
29/10/05 St-Truiden - La Louvière 1-3
05/11/05 Cercle Brügge - STVV 2-1
19/11/05 Cl.Brügge - La Louvière 4-0
10/12/05 La Louvière - Westerlo 0-3
21/01/06 Gent - La Louvière 3-0