"Wir wollen technische Spieler ausbilden"

SONNTAG, 8 JUNI 2014, 13:44 - RSCA Skater
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Die englische Zeitung The Guardian ging auf die Suche nach dem Geheimnis der Roten Teufel und besuchte dabei die Jugendaus-bildungen in Belgien. Dabei führten sie auch ein interessantes Gespräch mit Jean Kindermans.


Kindermans ist für die Jugendarbeit bei Anderlecht verantwortlich und trägte eine hohe Verantwortung. "Jeden Tag träumen bei Anderlecht 220 Spieler von einer Karriere als Profifußballer. Wie viel davon werden ihren Durchbruch feiern können? Maximal 10%. Dass 200 Spieler nicht als Fußballer zum Zuge kommen werden, sehe ich als ein Problem an. Wir müssen ihnen sagen, dass sie aufgrund von Verletzungen, Vertrauensproblem, schlechte Entwicklung, familiäre Situation,... niemals ein Profifußballer werden können. Aber wenn man so lange wie möglich bei Anderlecht bleibt, wird man ein Diplom erreichen und hat dann die Chance auf einen guten Job."

Im Gegensatz zu den Richtlinien vom belgischen Fußballverband spielt man bei Anderlecht in der Jugend in einem 3-4-3 System und nicht in einem 4-3-3. "Wir versuchen einen Ballbesitz von 70% zu erreichen. Wenn man dann mit vier Verteidigern spielt, positioniert man sie in einer komfortableren Position. Mit nur drei Spielern ist die Herausforderung größer."

"Wissen Sie, dass tacklen in der Jugend von Anderlecht verboten ist? Erst wenn sie bei den Junioren spielen darf getackelt werden. Wir wollen Fußballer mit technischen Qualitäten, intelligente Spieler und keine Schlächter", geht Kindermans weiter.

"Wir bei Anderlecht wollen das Sprungbrett für Europa sein. Wir verlangen jedoch nur eine Sache: gebt uns die Chance sie auszubilden. Gönnt uns dann eine sportliche Belohnung von zwei bis drei Jahren. So verloren wir bereits Ismail Azzaoui. Wir boten ihm einen Vertrag für drei Jahre an, aber seine Antwort blieb aus. Bis sein Vater sich bei uns bedankte und er sagte, dass er nach Tottenham wechseln würde. Ich war damals sehr enttäuscht."

"Adnan Januzaj verließ uns, Charly Musonda ging nach Chelsea, Mathias Bossaerts nach Manchester City, Azzaoui nach Tottenham,... Wenn wir jedes Jahr auf diese Weise einige Talenten verlieren, dann befürchte ich, dass Anderlecht so nur ein Verlierer in dieser Sache ist. Wir arbeiten hart und werden dafür nicht belohnt. Die Entschädigung, die wir dann erhalten, ist nur sehr klein. Für Januzaj bekamen wir nur 550.000 Euro. Aber das sind die Regeln der UEFA. Ik erinnere mich noch, dass Leute beim Verein gesagt haben: 'Oh 550.000 ist schön für einen jungen Spieler.' Ich sagte damals: 'Ja das stimme, aber wenn sie in einigen Jahren in der ersten Mannschaft bei Manchester Ciry spielen werden, könnten sie für das fünfzigfache verkauft werden'"



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