Marc Coucke: "Anderlecht steht nicht zum Verkauf"

MONTAG, 14 AUGUST 2023, 21:32 - RSCA Skater
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INTERVIEWSHet Laatste Nieuws veröffentlichte letztlich ein langes Interview mit Marc Coucke über Anderlecht. Coucke betonte, dass der Verein nicht zum Verkauf steht und dass er weiterhin an das Potenzial von Anderlecht glaubt.

Coucke gab ein ausführliches Interview, also haben wir die wichtigsten Dinge zusammengefasst:

Über das Spiel gegen Union

Marc Coucke war bei der Premiere der großen Abendshow von ‘Het Witte Paard' in Blankenberge zu Gast und das stand schon lange in seinem Terminkalender. Er verfolgte das Spiel auf seinem Smartphone und er gab zu, dass es so aussah, als ob er ein Spiel aus der vergangenen Saison gesehen hätte. Coucke relativierte die Partie jedoch und sagte, dass es in einer Saison immer zu schlechteren Spielen kommen kann. Er hofft jedoch, dass es in dieser Saison nicht zu viele davon geben wird. Aber er gab auch ehrlich zu, dass er nicht 100% davon überzeugt ist, dass es nicht passieren wird. Er lehnte es aber ab, von einem Übergangsjahr zu sprechen und möchte, dass Anderlecht das historisch schlechte Ergebnis aus der vergangenen Saison wieder gutmachen kann.

Über die Unzufriedenheit der Fans

Coucke versteht die Unzufriedenheit der Fans. Sicher wenn man zum siebten Mal in Folge gegen Union verliert und man sich so lange auf dieses erste Spiel gefreut hatte. Er sieht auch lieber Banner mit Sprüchen wie 'Coucke raus', als Fans, die das Spielfeld betreten. Coucke sprach auch über den Unterschied zwischen kritisch sein, was man als Fan von Anderlecht sein darf, und dem Verein einen finanziellen Schaden zuzufügen, in dem man zum Beispiel das Spielfeld betritt oder in den Tribünen Unruhe stiftet.

Über die schwierige Rückkehr an die Spitze

Coucke erklärte 2017, dass er aus Anderlecht auf europäischer Ebene wieder einen starken Verein machen wollte, aber das war zu voreilig gesprochen. "Finanziell sind wir wieder gesund. Ich traue es mir fast nicht zu sagen, aber die Kraft von Anderlecht ist größer denn je”, bestätigte Coucke. Er spricht das Vertrauen in die große Anzahl der Fans aus und er möchte nicht hören, dass die Fans von Anderlecht 'Erfolgsfans' sind. Die Leute sprechen mit ihm immer noch oft über Anderlecht und er empfindet die Fans des Vereins als sehr treu. Es kommen wieder mehr Besucher zum Stadion und die Spiele von Anderlecht werden im TV am häufigsten angesehen. "Ich bin ihnen sehr dankbar dafür, denn durch sie spüren wir jeden Tag die Kraft von Anderlecht.”, fügte Coucke noch hinzu.

Über die Ambitionen

Coucke möchte irgendwann wieder in jeder Saison um den Titel mitspielen. In dieser Saison müssen wir unbedingt Play-Off 1 erreichen und danach werden wir dann sehen, ob ein Europapokal-Ticket möglich ist. Coucke betonte, dass die finanziellen Probleme von Anderlecht der Vergangenheit angehören. "Also die ganzen Geschichten, dass Anderlecht zuerst Spieler verkaufen muss, um neue Spieler verpflichten zu können, die stimmen nicht. Jesper (Fredberg) hat ein sehr schönes Budget erhalten, um damit Transfers tätigen zu können, mit denen wir unsere Ziele erreichen können”, sagte Coucke.

Über die erfolglosen vergangenen Jahre

Coucke behauptet, dass die missglückten Saisons der vergangenen Jahre zu einem Drittel durch die damalige Vereinsführung zustande gekommen sind. Er erklärte übrigens, dass sich die Justiz immer noch damit beschäftigt. Ein anderes Drittel machte die Corona-Krise aus. Als die Meisterschaft damals vorzeitig beendet wurde, hatte Anderlecht gerade erst seine besten Spiele der Saison absolviert und die Löhne mussten auch weiterbezahlt werden. Alle Einkünfte fielen weg und das gerade in dem Moment, als die Finanzen mehr oder weniger in Ordnung waren. Und das letzte Drittel sind die schlechten Entscheidungen. Solche Entscheidungen dürften jetzt durch die zahlreichen internen Veränderungen im Verein nicht mehr passieren.

Über den Verkauf von Anderlecht

Coucke bestätigt das Interesse von ausländischen Investoren an Anderlecht. "Es interessieert mich jedoch nicht. An dem Tag, an dem mich jemand anruft, um zu sagen, dass Amerikaner oder Ölscheichs viel Geld für Anderlecht auf den Tisch legen möchten, werde ich nicht einmal fragen, ob das ernst gemeint ist. Anderlecht steht nicht zum Verkauf”, erklärte Coucke. Durch den Transfer von Verbruggen brauchte die Kapitalerhöhung nicht mal gemacht zu werden, aber Coucke bestätigte, dass sie wie geplant durchgeführt wird.

Über den Präsidenten Vandenhaute

Coucke kann natürlich nicht mit Vandenhaute und der vergangenen Saison zufrieden sein, aber er hofft, dass der Präsident für sein Engagement belohnt werden wird. Er weiß, dass er selbst kein guter Präsident war, denn Anderlecht gewann damals keine Trophäe. Aber er erklärte auch, dass er nichts mit den sportlichen Entscheidungen wie den Transfers von Sanneh oder Vlap zu tun hatte. Coucke sagte, dass das die Entscheidung der damaligen sportlichen Führung war und dass man damals keine Alternativen angeboten bekam.

Über Kompany und die nähere Vergangenheit

Coucke gab zu, dass er den Sektor aus seiner Zeit bei Ostende schon gut kannte, aber dass er den Zustand von Anderlecht überschätzt hatte, genau wie der Druck, der konstant dort herrscht. “Ich bin zu Beginn auf so viele negative Dinge gestoßen, dass ich beim Wegschneiden von all diesen Tumoren leider auch Fleisch von mir weggeschnitten hatte", sagte Coucke.

Wenn er die Chance erhalten würde, in diese Zeit zurück zu reisen, würde er das Pokalfinale gegen AA Gent noch einmal bestreiten wollen. "Das hätte ein Gamechanger für Anderlecht sein können”, sagte Coucke, der immer noch Kontakt mit Vincent Kompany hat und froh ist, wenn Burnley gewinnt. Coucke wünschte nicht weiter über den Weggang von Kompany zu sprechen, aber sagte, dass er als Präsident zwei gute Dinge realisiert hat: elf Jugendspieler (worunter Doku und Verschaeren) einen Vertrag zu geben und die Verpflichtung von Kompany, auch wenn das im Endeffekt nicht den gewünschten Erfolg mit sich gebracht hatte.

Zum Schluss wandte sich Coucke auch zu allen Fans von Anderlecht und bedankte sich bei ihnen – sowohl bei denjenigen, die jedes Mal im Stadion sind, als auch bei diejenigen, die sich die Spiele im TV anschauen – für ihre Treue dem Verein gegenüber. Er bittet die Fans darum, weiterhin kritisch zu bleiben, aber ohne Grenzen zu überschreiten. Er ist sich sicher, dass alles klappen wird, wenn jeder seine positive Energie in Anderlecht steckt.

Quelle: © Eigene Quelle



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