Mykhaylichenko: "Die Unsicherheit ist fürchterlich"

SAMSTAG, 19 MÄRZ 2022, 14:50 - RSCA Skater
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INTERVIEWS Bogdan Mykhaylichenko erhielt letztlich noch stehende Ovationen im Lotto Park. Das tat ihm sehr gut, aber inzwischen wütet der Krieg in seinem Heimatland weiter und die Unsicherheit ist jetzt größer denn je.

Die Trikots vom Pokal-Halbfinalspiel zwischen dem RSC Anderlecht und der AS Eupen wurden zugunsten der Ukraine versteigert. "Es ist unglaubluch, wie viel Unterstützung wir hier in Belgien erhalten. Hendrik Van Crombrugge organisierte sogar noch eine zusätzliche Sammelaktion in der Kabine. Ich bin sehr dankbar dafür."

Ex-Anderlecht-Spieler Oleg Iachtchouck versuchte darüber hinaus, junge ukrainische Fußballer mit ihrer Müttern nach Belgien zu holen. "Viele belgische Vereine haben sich angeboten, sie aufzunehmen und das ist sehr schön zu sehen."

Fußball sorgt für die notwendige Ablenkung: "Es sind die einzigen Momente, in denen ich nicht an den Krieg denke", erklärte Mykhaylichenko. "Ich versuche als Profi auch konzentriert zu bleiben. Falls sich das ändern sollte, würde ich dem Trainer das auch direkt sagen".

In der Ukraine dürfen alle Männer, die zwischen 18 und 60 Jahre alt sind, nicht das Land verlassen. Sie können nämlich jeden Moment an die Front geschickt werden. Der Bruder von Mykhaylichenko ist 27 Jahre alt und sein Vater 50. Bisher sind sie jedoch noch nicht augerufen worden. In der höchsten Not würde der Linksverteidiger übrigens zurück in sein Land reisen, um seine Familie zu verteidigen. "Momentan sind sie noch sicher, aber sie sehen, dass die Kämpfe immer näher rücken. Wir halten Kontakt und werden versuchen meine Mutter und meine Tante in Sicherheit zu bringen. Inzwischen schicken wir alles dorthin, was sie gebrauchen können."

Inzwischen wächst die Unsicherheit, vor allem wenn der Krieg noch nicht zu Ende ist, wenn die Saison vorbei ist: "Kehren wir dann in die Ukraine zurück oder wird unsere Familie dann schon hier sein? Diese Unsicherheit ist fürchterlich", sagte Mykhaylichenko.



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