Bounida entschied sich wegen Nouri für Ajax

ANDERE'Eine Entscheidung des Geldes', heißt es bei vielen, wenn es um den Transfer von Rayane Bounida nach Ajax geht. Aber wer die tolle Geschichte über die Familien Bounida und Nouri in Het Nieuwsblad lesen hat, musste feststellen, dass es dabei um mehr als nur um Geld geht. "Es wäre Anderlecht oder Ajax geworden, aber wegen Abdelhak Nouri entschieden wir uns für Ajax."

Die Familien Bounida und Nouri hatten sich kennengelernt, nachdem Abdelhak im Jahr 2017 nach einem Herzstillstand während eines Testspiels in Österreich Hirnschäden davongetragen hatte. Der junge Rayane durfte damals von Nike aus einem seiner Instagram-Fans einen Ball schenken. Bounida hatte sich jedoch damals für sein Idol Abdelhak Nouri entschieden. Zusammen mit seinem Vater fuhr Rayane nach Amsterdam, um der Familie Nouri den Ball zu überreichen. "Diese Geste fanden wir als Familie sehr schön. Das gab uns Unterstützung und seitdem sehen wir die Familie Bounida wirklich als unsere Familie an", erklärte Mo Nouri, der Bruder von Abdelhak.

Das Schöne ist, dass die Familie Nouri Bounida bereits von Instagram kannte. Es war Appie, der seinen Bruder Mo auf die Videos von Bounida aufmerksam gemacht hatte. "Mei Bruder schaute sich die Videos immer an und sagte jedesmal: 'Was ist dieser Junge gut!'", sagte Mo Nouri. Laut Mo erkannte sich Appie in den jungen Bounida. 

"Anderlecht war bereit, sehr weit zu gehen"

Nachdem sich die Familien kennengelernt hatten, wurde die Bindung immer enger. Im Laufe der Zeit begann Mo Nouri sich gemeinsam mit Rayanes Bruder Marwane um Rayanes Interessen zu kümmern. "Wir glauben nicht an einen Zufall, es musste einfach so sein", sagte Mo, der die Familie Bounida als die belgische Familie Nouri sieht. "Es gibt so viele Parallelen. Sowohl auf als auch außerhalb des Platzes sehe ich zu 99 Prozent dasselbe. Wir glauben, dass Allah es so vorhergesehen hat und wir versuchen jetzt, das Beste daraus zu machen."

Marwane erzählte auch, wie die Familie Barcelona besuchte und dass große Vereine (u.a. Manchester City und PSG) viel Geld geboten hatten. Sie waren jedoch nie ernsthafte Optionen: Rayane wollte nicht so weit von seiner Familie entfernt leben oder eine neue Sprache lernen. "Es war Anderlecht oder Ajax und Anderlecht war bereit, sehr weit für ihn zu gehen", erklärte Marwane. Doch vergeblich: "Es stand schon lange fest, dass er sich für Ajax entscheiden würde."

"Noch nicht bereit für den A-Kader"

Bounidas Familie besuchte Ajax im Juli letzten Jahres. Dass Rayane dort die Schule und den Fußball viel besser kombinieren kann, spielte ebenfalls eine wichtige Rolle. "Ende der Woche ist Rayane durch den harten Schul- und Fußballrhythmus immer sehr erschöpft", sagte Marwane. "Bei Anderlecht wären wir auch gezwungen gewesen, ihn unter seinem Niveau studieren zu lassen." Bei Ajax soll alles viel reibungsloser verlaufen, da es eine Schule in der Jugendanlage gibt und die Lehrer Rayane individuell begleiten werden.

Ajax schlug Bounida ein Projekt mit einem Stammplatz in der ersten Mannschaft als Ziel vor. In der kommenden Saison startet er mit der U17. Bis er es ins A-Team schafft, wird es in Amsterdam wohl länger dauern als in Anderlecht, aber das stört die Familie Bounida nicht. "Anderlecht hatte meinem Bruder versprochen, dass er bald Chancen in der A-Mannschaft bekommt, aber dazu ist er mit 16  Jahren noch nicht bereit“, sagte Marwane.