Flackert das Jugendtrauma bei Lawrence wieder auf?

ANDERE Wir dürfen uns langsam Sorgen um Kemar Lawrence machen. Die Saisonvorbereitung hat bereits vor einem Monat begonnen und der Linksverteidiger ist immer noch in Jamaika. Mit Transportproblemen hat seine Abwesenheit aber nichts zu tun. Das Problem soll eher familiärer Natur sein. Und das kann schwerwiegender sein als gedacht.

Het Nieuwsblad berichtete gestern von einer tragischen Geschichte aus der Jugend von Lawrence. Vor zehn Jahren brachte der damals 17-jährige Lawrence am Neujahrstag ein Geschenk zu seinem 15-jährigen Neffen Joël. Als dieser zu ihm hinlief, wurde Joël vor den Augen von Lawrence niedergeschossen. Der Täter schien ein Junge zu sein, mit dem Lawrence aufgewachsen war.

Dieses Trauma ging nicht mehr weg und Lawrence suchte und fand Hilfe und Unterstützung bei seiner Oma. Als seine Großmutter im Jahr 2017 verstarb, schloss sich Lawrence in einem Hotel in Jamaika ein und versuchte seine Trauer wegzutrinken. Dadurch war er für seinen Verein New York Red Bulls eine Weile unauffindbar. 

Vom Erdboden verschwunden

Auch jetzt scheint Lawrence wieder vom Erdboden verschwunden zu sein. Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie trainierte er einige Male mit Anderlecht, aber Mitte April reiste er dann nach Jamaika, wo seine zwei Kinder bereits auf ihn warteten. Auch in den sozialen Netzwerken bleibt es still um ihn. Der letzte Beitrag von Lawrence datiert bereits vom 2. Juni: ein schwarzes Bild als Zeichen für die Aktion 'Black Lives Matter'.

Anderlecht dachte zu Beginn, dass er Probleme hatte, um von Jamaika aus nach Belgien zurückzufliegen, aber dem scheint nicht so zu sein. Laut der Botschaft ist es problemlos möglich, um von der Hauptstadt Kingston nach Brüssel zu reisen.

Wann wird Lawrence zurückkehren und wie fit wird er sein? Anderlecht überlässt jedenfalls nichts dem Zufall und möchte deswegen auch mit dem Ukrainer Bogdan Mykhaylichenko noch einen zusätzlichen Linksverteidiger verpflichten.