Rote Teufel verlieren mit 0-2

DONNERSTAG, 18 NOVEMBER 2004, 12:17 - RSCA Skater
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Die Roten Teufel haben gestern im König-Baudouin-Stadion das dritte WM-Qualifikationsspiel der Gruppe 7 mit 0-2 gegen Serbien und Montenegro verloren.


Etwaige Zweifel, dass der belgische Fußball bestenfalls noch drittklassig ist, dürften seit gestern Abend ausgeräumt sein: Mit dem 0:2 gegen Serbien und Montenegro verspielten die Roten Teufel wohl frühzeitig ihre Chancen auf die Teilnahme an der WM 2006 in Deutschland.

Ernüchternd ist aus Sicht des belgischen Fußballfans nicht nur die Ausbeute von einem Punkt aus den drei ersten WM-Qualifikationsspielen, sondern auch der spielerische Offenbarungseid, den die Auswahl von Nationaltrainer Aimé Anthuenis gestern vor 32.000 restlos enttäuschten Zuschauern im König-Baudouin-Stadion ablieferten. Da fehlte nicht nur die Klasse, sondern auch die Leidenschaft, um eine Situation, die bereits nach dem frühen 0:1 durch Vukic (8.) wie festgefahren schien, noch zurecht zu biegen. Nunmehr bedarf es wohl eines kleines Fußballwunders, um die gute belgische Tradition von sechs WM-Teilnahmen in Folge fortzusetzen.

So sehr Fußball-Nationaltrainer Aimé Anthuenis die Öffentlichkeit am Vortag des wichtigsten Länderspiels des Jahres über seine Absichten im Dunkeln gelassen hatte, so wenige Überraschungen enthielt seine Startelf. Statt auf Nachrücker Pieroni setzte er im Angriff auf das gewohnte Duo Buffel/Sonck, während im rechten Mittelfeld Bisconti den Vorzug gegenüber Englebert erhielt.

Bedingt durch den frühen Rückstand sah sich der Waasländer aber bereits nach knapp einer halben Stunde zu zwei taktischen Wechseln veranlasst. Deschacht musste für Daerden weichen. Dafür übernahm Van der Heyden die Position des Linksverteidigers. Außerdem rückte Kompany für Clement ins Mittelfeld, der mit seinem Brügger Vereinskameraden Simons fortan die Innenverteidigung bildete. Beflügeln konnten diese Wechsel das Spiel der Roten Teufel aber nicht, die sich - wohl auch unter dem Schock des frühen Gegentors - in der ersten Halbzeit gegen die gut organisierten Serben sehr schwer taten. Der erste gelungene Spielzug ließ bis in die 26. Minute auf sich warten, als De Cock den Ex-Lütticher Bisconti klug in die Gasse schickte, dessen Flanke aber abgeblockt wurde. Zwei Minuten später kam Daerden erstmals in Aktion, doch wurde die Kopfballvorlage des Genker zur Ecke geklärt. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel forderte die Zuschauer nach einem Schubser von Vikic am einschussbereiten Sonck einen Foulelfmeter, doch blieb der Pfiff des schwedischen Unparteiischen aus.

Unverändert kamen beide Mannschaften aus der Kabine, doch zerplatzten die ohnehin spärlichen Hoffnungen auf eine Wende spätestens nach einer Stunde Spielzeit. Nachdem Stankovic mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze noch knapp über das Tor der insgesamt praktisch beschäftigungslosen Debütanten Proto gezielt hatte, bot sich Buffel praktisch im Gegenzug die einzige hundertprozentige Ausgleichsmöglichkeit für die Roten Teufel. Der Profi von Feyenoord Rotterdam tauchte im Rücken der serbischen Abwehr auf, umkurvte Schlussmann Jevric, ließ sich aber zu weit abdrängen (55.).

Die Strafe folgte sechs Minuten später, als er nach einer halben Stunde für den angeschlagenen Milosevic eingewechselte Kezman zu einem Alleingang ansetze, Simons im Strafraum stehen ließ und Proto mit einem Flachschuss zum 0:2 überwand.

Nunmehr war endgültig die Luft raus, wenngleich der eingewechselte Pieroni in der Schlussphase noch zweimal die Latte traf und den Roten Teufeln damit selbst der Ehrentreffer versagt blieb.


Belgien - Serbien u. Montenegro 0-2 (0-1)

Tore: 0:1 Vukic (8.), 0:2 Kezman (61.)

Belgien: Proto - De Cock, Kompany, Simons, Deschacht (27. Daerden) - Bisconti (59. Pieroni), Clement, Baseggio, Van der Heyden - Sonck (66. Huysegems), Buffel

Serbien und Montenegro: Jevric - Gavrancic, Mladenovic (80. N. Djordjevic), Markovic, Dragutinovic - Koroman (56. Duljaj) - Vidic, Vukic, Stankovic, P. Djordjevic - Milosevic (27. Kezman)

Gelbe Karte: Deschacht Van der Heyden - Djordjevic, Vukic, Duljaj

Schiedsrichter: Fröjdfeldt (S)
Zuschauer: 32.000



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