Roger Vanden Stock in der »Höhle des Löwen«

Roger Vanden Stock muss sich vorgekommen sein wie in der »Höhle des Löwen«, als er eine halbe Stunde nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Frank De Bleeckere die »Mixed Zone« des Sclessin-Stadions betrat.


Die Gier, mit der die zahlreichen Medienvertreter um Stellungnahmen der Protagonisten des Abends rangen, schien den Präsidenten des RSC Anderlecht sichtlich zu irritieren. Nein, Fragen zur Zukunft von Hugo Broos als Trainer des belgischen Rekordmeisters werde er nicht mehr beantworten, stellte Vanden Stock klar. »Man kann der Mannschaft diesmal keinen Vorwurf machen. Böse werde ich nur, wenn die Spieler nicht alles geben, doch das war heute nicht der Fall. Wenn man wie wir praktisch den kompletten Angriff ersetzen muss, weiß man, dass man vor einer schwierigen Aufgabe steht.«

Merkwürdigerweise hatten Vanden Stock und Broos im »Klassiker« ein Chancenplus für den RSC Anderlecht gesehen, was sicherlich nur wenige im Stadion nachvollziehen konnten. »Abgesehen vom Ergebnis war das heute ein Schritt nach vorne«, fand Hugo Broos. »Leider waren wir offensiv in unseren Möglichkeiten zu sehr begrenzt, und wenn es schon nicht läuft, hat man dann auch noch das Pech, durch einen abgefälschten Freistoß zu verlieren«, so der 52-Jährige weiter, für den der nunmehr auf sieben Punkte angeschwollene des FC Brügge »nicht angenehm, aber auch keine Katastrophe« ist.