"Schon hunderte Korallenshirts verkauft"

ANDERE Es gab schon viele Diskussionen über die neuen Auswärtstrikots des RSC Anderlecht. Sporza nahm deswegen Kontakt mit dem Hauptsponsor Adidas auf und fragte nach, wer die Idee für diese Korallenfarbe hatte. Der Sportausrüster erklärte darüber hinaus, dass schon viele hundert Korallenshirts verkauft worden sind.

"Wir sahen vor 5 oder 6 Jahren, dass Anderlecht eigentlich kein festes Heim-Trikot hatte", erklärte der Marketingdirektor Frank Basters von Adidas Benelux. "Die meistens Fans wissen das vielleicht nicht mehr, aber wenn man sich die vergangenen 20 Jahre anschaut, sieht man, dass Anderlecht ein Jahr in violett spielte und das andere Jahr in weiß. Beim zweiten Trikot war dann das Gegenteil der Fall."

"Es war eigentlich sehr seltsam, dass ein großer Traditionsverein wie Anderlecht kein festes Heim-Trikot hatte. Wir haben damals gesagt, dass ein festes Home-Shirt logisch sein würde. So bleibt man als Verein erkennbar und populär. Der Verein hat sich dann damals, ab der Saison 2014-2015, dafür entschieden, zu Hause immer in violett mit weißen Tönen zu spielen. Und die violette Hauptfarbe sieht man auch im Stadion und in der gesamten Kommunikation."

Auswärtstrikot

Und so kommen wir zum Auswärtstrikot und Basters gibt zu, dass dabei auch kommerzielle Gründe eine Rolle spielen: "Unser Ziel ist es, ein bereits Publikum anzusprechen und das klappt nicht, wenn man zu wenig variiert. Jugendliche finden es toll, wenn sie die Vereinstrikots in der Schule oder beim Ausgehen tragen. Wir verstehen, dass man Kritik übt, da es nicht die traditionellen Farben sind, aber jetzt bieten wir also Trikots für ein breiteres Publikum an. Ein Trikot für die traditionellen Anderlecht-Fans und eins für die jüngeren, modernen Fans."

"Über Geschmack und Farben kann man nicht diskutieren, denn jeder hat seine eigene Meinung darüber. Also ja, wir verstehen die Reaktionen. Der wichtigste Maßstab, um zu schauen, ob ein Trikot erfolgreich ist, ist natürlich der Verkauf. Und bisher wurden schon einige hundert Trikots verkauft. In der Vergangenheit stand auch das rosafarbene Trikot in der Kritik, aber kommerziell waren diese Trikots ein Erfolg, dasselbe galt für die fluorgrünen Shirts. Die weißen Trikots waren nicht erfolgreich, was den Verkauf anging."

Mitsprache von Anderlecht

Anderlecht erhält bei den Auswärtstrikots jedoch eine Mitsprache: "18 Monate bevor das Trikot herauskommt, besprechen wir das mit einer Delegation des Vereins: Direktion, Marketingabteilung und dem technischen Stab. Dort präsentieren wir dann unseren ersten Vorschlag, zuerst auf Papier. Dabei spielen verschiedene Aspekte eine Rolle. Es muss eine modische Farbe sein und der Hauptsponsor muss gut sichtbar sein. Unsere Designer und Trendwatcher äußern dann einige Ideen und machen sich daraufhin an die Arbeit. Anderlecht gibt dann eine Meinung ab und daran halten wir uns auch. Das kann manchmal ein hin und her sein."