Deschacht hofft auf einen Freispruch

ANDERE Die Glücksspielkommission beschäftigt sich heute mit der Akte von Olivier Deschacht. Der Anderlecht-Verteidiger wird persönlich anwesend sein, um sich zu verteidigen. Unter anderem seine Spielprämien müssen beweisen, dass er nicht selbst auf Spiele gewettet hat.

Die Glücksspielkommission untersuchte in den vergangenenen Monaten den Account von Deschacht. Zwischen März 2009 und Juli 2016 wurden 2.622 Wetten abgeschlossen, wovon 2.436 Fußballspiele waren. Auf vierzig Spielen von Anderlecht wurde gewettet. In zwanzig davon stand Deschacht auf dem Schiedsrichterblatt. Sieben Mal wurde gewonnen und das brachte 1.482 Euro ein.

Ein Spiel sorgt dabei für die größten Probleme: das Champions League-Spiel gegen Benfica. Von dem Account von Deschacht wurde auf eine Niederlage gewettet, während Deschacht in diesem Spiel von Beginn an gespielt hatte. Das brachte 757 Euro ein. Laut des Umfeldes von Deschacht beweist dieser Betrag, dass Deschacht nicht selbst auf dieses Spiel gewettet hat. Ein Unentschieden hätte ihm 20.000 Euro und bei einem Sieg sogar 40.000 Euro eingebracht.

Laut Deschacht war es sein Bruder Xavier, der seinen Account benutzt hat und das hat Xavier auch bereits bestätigt. Er hatte versucht, das Geld, dass auf der Wettrechnung von Deschacht stand, an sich auszubezahlen, aber das ging nicht, da der Account auf den Namen von Olivier registriert war. Daraufhin änderte er den Namen und konnte das Geld dann wohl auf sein Konto überweisen.

Die Glücksspielkommission konnte nicht beweisen, dass Olivier Deschacht auf diese Spiele gewettet hat, aber dass die Wetten von seinem Computer aus abgeschlossen wurden. Deschacht und sein Anwalt Luc Deleu hoffen deswegen auch auf einen Freispruch. Die Chance, dass heute bereits ein Urteil gefällt wird, ist relativ klein.