Shikabala: "Will noch immer nach Anderlecht"

DONNERSTAG, 12 AUGUST 2010, 11:57 - RSCA Skater
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Mahmoud Abdelrazek 'Shikabala'. Über diesen 24-jährigen Ägypter ist in den letzten Monaten viel geschrieben worden, sowohl in Belgien als auch in seinem Heimatland. De Standaard suchte den Spieler auf und machte ein Interview.


Warum will niemand, auch ihr Manager nicht, dass wir mit Ihnen sprechen?

"Es ist ein großes Problem, wenn ich mit der englischen Presse spreche, denn jeder in Zamalek will, dass ich bleibe. Vor drei Tagen hatte ich erneut Probleme mit den Fans, die wollten, dass ich in Ägypten bleibe. Es ist eine sehr schwierige Situation für mich. Ich will gerne nach Anderlecht kommen, aber wenn ich das im TV sage, dann ist wieder die Hölle los. Das ist hier wirklich ein Irrenhaus."

Ihr Manager dementiert, dass sie ein persönliches Einverständnis mit Anderlecht unterschrieben haben. Haben Sie unterschrieben oder nicht?

"Ja, ich habe für vier Jahre unterschrieben. Sonst hätte ich meinen Vertrag in Zamalek nicht gebrochen. Ich habe Paragraph 17 der FIFA-Regel benutzt (die sogenannte 'Websterklausel', womit ein Spieler sich nach drei Jahren für einen gewissen Betrag freikaufen kann)."

Anderlecht kann bei der FIFA oder vor dem Internationalen Sporttribunal TAS Ihren Transfer realisieren. Wäre das keine gute Lösung?

"Anderlecht wird diese Sache gewinnen, aber ich hätte lieber, dass das nicht geschieht. Denn sonst riskiere ich eine Sperre von vier Monaten und würde meine Spielpraxis verlieren. So bringe ich meine Karriere noch mehr in Gefahr. Das beste Szenario wäre jetzt, wenn Anderlecht bis Januar wartet und mich dann für 1 Million Euro verpflichtet. Jetzt verlangt Zamalek 6 Millionen Euro. Das ist unehrlich für einen Spieler, der noch ein Jahr unter Vertrag steht. Die 2 Millionen Euro, die Anderlecht heute bietet sind fair genug."

Haben Sie an Protestieren gedacht?

"Das habe ich bereits getan. Vor dem Start der Meisterschaft habe ich mich geweigert mit ins Trainingslager zu fahren. Das hat damals eine Diskussion ausgelöst. Ich hatte am Trainer gesagt, dass ich den Verein verlassen möchte. Dann gehe nur weg, hatte der Trainer mir böse geantwortet."

Und mittlerweile sind Sie immer noch hier.

"Ich frage jeden Tag an den Präsidenten, ob ich den Verein verlassen darf. Jetzt zwar nicht, da er krank aus England zurückgekehrt ist, aber in den nächsten Tagen werde ich das erneut fragen."

Was wissen Sie von Anderlecht?

"Dass es ein ideales Sprungbrett zu einem größeren Verein sein kann. Ich will meine Karriere Schritt für Schritt aufbauen. Anderlecht ist ideal, da ich in der Champions League spielen kann. Desweiteren kenne ich Mbark Boussoufa und Romelu Lukaku."

Haben Sie mit Ahmed Hassen gesprochen? Ihr kennt euch von der Nationalmannschaft.

"Ahmed Hassan ist die größte Persönlichkeit im ägyptischen Fußball und er hat mich angeraten für Anderlecht zu spielen. Er sagt, dass Anderlecht für schönen Fußball steht. Und auch Said (Ex-Anderlecht) hat mir gesagt, dass die Anderlecht-Fans verrückt nach Spielern wie ich wäre."

Was für ein Spieler sind Sie eigentlich? Ihr Spitzname ist 'Shikadinho'...

"Da Ronaldinho mein Lieblingsspieler ist. Manche Menschen vergleichen mich auch mit Messi, aber diese Ehre wäre zu groß. Es stimmt, dass meine große Qualität die individuellen Aktionen sind, aber ich verliere die Mannschaft natürlich nicht aus dem Auge."

In Belgien standen die Zeitungen auch voll über Emad Meteb, ihr Kollege aus der Nationalmannschaft, der von Standard flüchtete.

"Ich habe mit ihm gesprochen seit er wieder in Ägypten ist. Aber sogar ich weiß nicht, wieso er Standard verlassen hat. Ich kann den Fans von Anderlecht wohl versichern, dass ich nicht aus Heimweh wieder nach Ägypten zurückkehren würde. Ich habe für PAOK Saloniki gespielt und weiß wie es ist im Winter zu spielen. In Belgien ist es kalt, aber in Griechenland auch."

Nach einem Jahr waren Sie jedoch wieder zurück.

"Ja, damals musste ich zum Militärdienst. Jeder will mich in Ägypten halten, meine Entscheidung steht aber fest: ich will nach anderlecht kommen."



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