"Weniger Konzentration ist menschlich, aber tödlich"

INTERVIEWS In einem Spiel top und in dem anderen wieder schwach: die Probleme, mit denen Besnik Hasi kämpft, sind nicht neu. Auch John Van den Brom plagte sich damit herum. Het Laatste Nieuws befragte ihn, welche Lektionen er inzwischen daraus gelernt hat.

"Auch als ich hier Trainer war, waren die Topspiele nie ein Problem. Aber spielten wir gegen z.B. Lierse, dann hatte ich am Ende keinen Einfluss mehr auf die Leistung meiner Mannschaft", blickt Van den Brom zurück. "Ich muss zugeben, dass ich damals keine Lösung dafür gefunden hatte."

Laut Van den Brom ist nicht der Charakter oder die Mentalität das Problem, sondern der Fokus. "Als ehemaliger Fußballer verstehe ich, dass die Konzentration nach einem Europapokal oder einem Topspiel in der Meisterschaft geringer ist. Das ist menschlich, aber auch tödlich."

Kein Urlaub, sondern härter trainieren

Aus seinen Erfahrungen bei Anderlecht hat Van den Brom inzwischen einiges gelernt. "Ich schaute mir die Situation vielleicht zu sehr als Ex-Spieler an und zeigte zu viel Verständnis für den schwächeren Fokus. Jetzt bin ich strenger geworden. Bei AZ haben wir nun achtmal in Folge gewonnen. Als meine Spieler mich um einen Tag Urlaub baten, habe ich das abgelehnt und gesagt, dass wir noch härter trainieren werden, um auch das Topspiel gegen Ajax gewinnen zu können."

"Ich werde nicht sagen, dass Besnik das auch tun muss, aber er wird wohl eine Art und Weise finden müssen, um seine Mannschaft wieder zu motivieren", beschloss Van den Brom. "Wie? Viel hängt auch von den Persönlichkeiten in der Kabine ab, aber als technischer Stab hat man auch seine Verantwortung. Das habe ich in meiner Zeit bei Anderlecht gelernt."