"Als Direktion müssen wir Sachen objektiv betrachten"

INTERVIEWS Anderlecht erlebt hektische Zeiten und in solchen Zeiten wird auch Herman Van Holsbeeck öfter angegriffen. In Sport/Voetbalmagazine spricht er nun über einige aktuelle Dinge. "Es schlummern Konflikte in der Mannschaft."

Besnik Hasi und die Vereinsführung stehen bei vielen Fans in der Kritik. Die Verbannung von Anthony Vanden Borre, der beinahe-Wechsel von Matias Suarez und die Reservistenrolle von Youri Tielemans werden ihnen übel genommen. "Die Aura, die Vanden Borre, Suarez und Tielemans bei den Fans aufgebaut haben, ist so groß, dass ihnen alles vergeben wird. Aber wir als Direktion müssen die Sachen objektiv betrachten", sagte Van Holsbeeck.

"Glauben Sie mir: ich bin ein Fan von Tielemans", erklärte der Manager. "Er ist ein außergewöhnliches Talent, aber er spielt noch stets mit Höhen und Tiefen. In seinem Alter ist das jedoch normal. Wir müssen jetzt innerhalb des Vereins schauen, wie wir ihn aus seinem Formtief heraushelfen können. Ich habe einen Job, in dem ich viele Entscheidungen treffen muss. Persönliche Gefühle dürfen da keine Rolle spielen."

"Schlummernde Konflikte in der Mannschaft"

In der vergangenen Woche kritisierte Roger Vanden Stock in der Presse einige Spieler. "Ich habe den Präsidenten auf die schlummernden Konflikte innerhalb der Mannschaft hingewiesen", erzählte Van Holsbeeck darüber. "In der Vergangenheit haben wir öfter die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt getroffen. Wir werden schnell wissen, ob das in dieser Saison auch so gewesen ist."

Eine der Entscheidungen ist es auch, Hasi weiterhin das Vertrauen als Trainer zu schenken. "Ich habe gelernt, wie schwierig es ist, Trainer bei einem Verein wie Anderlecht zu sein. Um gut arbeiten zu können, muss man die Unterstützung von der Direktion spüren und das jeden Tag. Aber ich weiß auch, wann es an der Zeit ist, um von einem Trainer Abschied nehmen zu müssen."