Vorschau: Anderlecht - BATE

Heute Abend um 20.30 Uhr steigt Belgiens Fußballrekordmeister Anderlecht in die neue Saison ein. Zum Auftakt empfängt der RSCA das weißrussische BATE Borisov zum Hinspiel der zweiten Champions League-Vorrunde.


Die Anderlechter qualifizierten sich als Tabellenzweiter der vergangenen Saison für die Vorrunde und würden beim Weiterkommen in der dritten Vorrunde gemeinsam mit Meister Standard Lüttich um die Qualifikation für die lukrative Gruppenphase mitspielen. Ein frühzeitiges Aus käme für den Traditionsklub aus der Hauptstadt dagegen einer finanziellen Katastrophe gleich.

Die Anderlechter blicken dem ersten wahren Härtetest skeptisch entgegen. »In den vergangenen Jahren sind wir immer schwer in die Gänge gekommen«, weiß Coach Ariël Jacobs, der sich vom Feuerwehrmann nach Vercauterens Rauswurf zum Wunschtrainer für den RSCA entwickelt hat.

Der Erwartungsdruck auf Jacobs und die Mannschaft ist nach der verpassten Titelverteidigung im Jubiläumsjahr größer denn je. Die Meisterschaft ist absolute Pflicht, die Aufbesserung des ramponierten Images nach der 0:5-Blamage im UEFA-Cup gegen den FC Bayern die Kür.

Mit dem weißrussischen BATE Borissow treffen die Brüsseler auf eine große Unbekannte, der Jacobs einen ungewöhnlichen Spielstil attestiert: »Sie spielen nicht defensiv, recht träge, lassen aber gleichzeitig nur wenig Torchancen zu.« Der Vorteil der Osteuropäer dürfte der Spielrhythmus sein, da die Mannschaft bereits 16 Begegnungen (ungeschlagen) in Meisterschaft und Europapokal (BATE qualifizierte sich mit zwei Siegen gegen Valur Reykjavik für die Runde gegen Anderlecht) bestritten hat. Zudem spielt BATE bereits zum zweiten Mal in Folge die zweite CL-Vorrunde. Im Vorjahr schaffte es der bescheidene Klub sogar in Runde drei. Und dies mit recht geringen Budgets. In diesem Jahr ging der Klub mit einem Haushalt von rund drei Millionen Euro an den Start. Das meiste Geld steuert Präsident und Autohändler Anatoli Kapski bei. Von den Zuschauereinnahmen kann der Klub bei einem Fassungsvermögen von 5500 Zuschauern nicht leben.

Auch wenn der Gegner keine beeindruckende Referenzen hat, wird das Spiel heute Abend in Brüssel ausverkauft sein. Zurückzuführen ist dies allerdings auf die Tatsache, dass das Spiel für die Abonnenten gratis ist. Ob allerdings alle Abonnenten kommen, ist eine andere Frage.

Nicht zu sehen bekommen die Fans den argentinischen Sturmtank Nicolas Frutos, der noch immer verletzt ist.

Im Tor wird wahrscheinlich Daniel Zitka stehen, der eine Grippe überstanden hat. Sein Konkurrent Silvio Proto kündigte gestern in der Presse einen Vereinswechsel an. Standard Lüttich ist einer der Kandidaten.

Der flämische TV-Sender Canvas überträgt heute ab 20.15 Uhr live aus dem Constant Vanden Stock-Stadion, sowie auf anderlecht-online.be per Liveticker.

Quelle: Grenz-Echo

Anstoss: 20u30
Stadion: Constant Vanden Stock-Stadion
Schiedsrichter: Aleksandar Stavrev (Mazedonien)

: : : RSC ANDERLECHT : : :

Mögliche Aufstellung: Zitka, Wasilewski, Juhasz, Deschacht, Goor, Gillet, Losada, Polak, Chatelle, Kanu, Boussoufa
Ersatz: Proto, Kruiswijk, Rnic, Biglia, Sare, Legear, Vlcek, Suarez

Verletzt: Frutos (Knöchel), Van Damme (Knöchel)
Gesperrt: Niemand
Gelb gefährdet: Niemand
Bemerkung: Kanu ersetzt höchstwahrscheinlich Frutos in der Stammelf. Biglia wird vermutlich geschont nach seinem konditionellen Rückstand und dem Tod seines Vaters.

: : : BATE BORISOV : : :

Mögliche Aufstellung: Veremko, Lichtarovitsj, Stasevitsj, Krivets, Rodionov, Zjavnertsjik, Charoesj, Rzjevski, Joerevitsj, Sosnovski, Sivakov
Ersatz: Gutor, Kazantsev, Sakharov, Nehaichik, Zanitsev, Skavysh

Verletzt: Blizniuk (Kieferverletzung)
Gesperrt: Niemand
Gelb gefährdet: Niemand