Vorschau: AEK Athen - RSC Anderlecht

Anderlecht spielt gleich sein 2. CL-Spiel der Saison. Bei einem Sieg sieht es sehr gut aus, doch bei einer Niederlage wird das Ziel nur noch der dritte Platz sein. Die Begegnung beginnt um 20:45 in Athen.


Die Ausgangssituation nach dem Auftakt mit dem 1:1 gegen Lille, das zeitgleich gegen den AC Mailand antritt, ist für Anderlecht klar. Der Schlüssel für das Weiterkommen liegt in der griechischen Hauptstadt: Sollten die »Veilchen« dort gewinnen, würde sie sich alle Chancen offen lassen. Bei einer Niederlage hingegen wäre selbst der dritte Gruppenplatz in Gefahr, durch den man immerhin in die dritte Runde des UEFA-Pokals gelangt.

»Sicherlich eine entscheidende Partie. Ein Unentschieden ist das Mindeste, was wir in Athen erreichen wollen. Unser Ziel ist aber der zweite Platz, deshalb wollen wir dort unbedingt gewinnen. Wir wissen, dass wir niemanden unterschätzen sollten, doch Athen ist wohl der schwächste unserer Gegner in dieser Gruppe«, meinte Anderlechts Präsident Roger Vanden Stock.

Trond Sollied, ehemaliger Trainer des FC Brügge, zeigte unterdessen am Wochenende wie es geht: Der jetzige Coach von Olympiakos Piräus schlug mit seiner Mannschaft den AEK Athen mit 1:0. »Anderlecht kann mit Optimismus in dieses Spiel gehen«, meinte der Norweger. »Wenn es irgendwo Punkte auswärts holen möchte, dann in Athen. Der AC Mailand und der OSC Lille sind viel stärker.« Auf technischem Niveau sei der AEK stärker einzuschätzen als die »Veilchen«, jedoch »haben die Griechen keinen Spieler in ihren Reihen, die den Unterschied ausmachen können.«

Sollied warnte außerdem vor Sturmspitze Liberopoulos und vor den gefährlichen Standards. Mit Selbstvertrauen wird der elffache griechische Meister allerdings nicht gegen die »Veilchen« antreten: In der heimischen Super League hat die Mannschaft einen schwierigen Saisonstart erwischt und nach sechs Spieltagen erst einen Sieg auf dem Konto. Außerdem warten die Griechen, vor vier Jahren im gleichen Wettbewerb Gegner des RC Genk - nach 19 Auftritten in der Champions League immer noch auf den ersten Sieg (zehn Remis, neun Niederlagen).

Über genug Selbstbewusstsein dürfte derweil der RSC Anderlecht verfügen: Mit fünf Siegen und zwei Unentschieden liegen die »Veilchen« an der Tabellenspitze im Fußball-Oberhaus, auch wenn bisher die spielerische Brillanz fehlte. »Wir wissen, dass wir uns noch steigern müssen. Der neu formierten Mannschaft muss man eben Zeit geben. Im ersten Champions-League-Spiel gegen Lille haben wir vielversprechende Ansätze gezeigt, auch wenn das Resultat zum Schluss nicht stimmte«, so Vanden Stock.

Die Generalprobe für das Athen-Spiel am Freitagabend in Charleroi (1:1) bestand die Mannschaft von Trainer Franky Vercauteren: In einem hitzigen Spiel behielt der Rekordmeister einen kühlen Kopf, auch wenn der Ausgleich erst in der Schlussminute fiel. »Das Spiel in Charleroi mit der aufgeheizten Atmosphäre und den vielen Provokationen war die ideale Vorbereitung für die Partie in Athen«, meinte Manager Herman Van Holsbeeck.

Vercauteren muss abgesehen von den üblichen Verdächtigen, so zum Beispiel Torhüter Proto, wohl auf den angeschlagenen Juhasz verzichten. Ansonsten ist Anderlecht gestern mit dem kompletten Kader nach Athen aufgebrochen. Gutes Omen vor der Partie: Der heutige AEK-Trainer Lorenzo Serra Ferrer betreute in der letzten Saison noch Betis Sevilla und verlor dabei mit seinem Team das Champions-League-Heimspiel gegen Anderlecht mit 0:1.

Quelle: Grenz-Echo

Anstoss: 20u45
Stadion: Spyros Louis-Stadion
Schiedsrichter: Claus Bo Larsen

: : : AEK ATHEN : : :

Mögliche Aufstellung: Sorrentino, Moras, Cirillo, Ivic, Zikos, Lagos, Georgeas, Cesar, Lakis, Kapetanos, Liberopoulos
Bemerkung: AEK Athen hat zu Hause in der Champions League noch nie gewinnen können.

: : : RSC ANDERLECHT : : :

Mögliche Aufstellung: Zitka, Vanden Borre, Pareja, Deschacht, Van Damme, Biglia, Vanderhaeghe, Goor, Hassan, Boussoufa, Tchité