Vorschau: Anderlecht - Lille

MITTWOCH, 13 SEPTEMBER 2006, 20:33 - RSCA Skater
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Schon wieder bleibt Anderlecht vorbehalten, allein die belgischen Farben in der Champions League zu vertreten. Bisher sorgte man fast ausschließlich für negative Erinnerungen. Das soll sich jetzt aber ändern...


Vorläufiger Tiefpunkt der Perfomance in der europäischen Königsklasse stellte die letzte Spielzeit dar, als es für die »Veilchen« in einer zugegeben sehr schwierigen Gruppe mit dem FC Liverpool, dem FC Chelsea und Betis Sevilla durchweg Niederlagen hagelte, bis erst im bedeutungslosen letzten Spiel in Sevilla der erste Sieg gelang. Diesmal möchte man alles besser machen. Und tatsächlich stehen die Vorzeichen günstig, da Anderlecht mit dem AC Mailand, dem AEK Athen und dem OSC Lille, gegen das die »Veilchen« heute Abend (20.45 Uhr) den Auftakt machen werden, eine »machbare« Gruppe erwischt hat. Dort erscheint zumindest der zweite Platz in der Endabrechnung möglich, der zur Qualifikation für das Achtelfinale im kommenden Jahr reichen würde.

»Klar hätte die Auslosung schlechter für uns verlaufen können, doch der Optimismus im Umfeld ist in meinen Augen schon fast zu groß«, dämpfte der Anderlechter Trainer Francy Vercauteren nach einem gelungenen Start in der Liga die Erwartungen. »Es heißt ja schon fast, dass ein Sieg gegen Lille und später gegen Athen selbstverständlich sei, so als ob wir uns mit dem großen AC Mailand um den ersten Platz in der Gruppe streiten würden. Aber so einfach wird das nicht. Ich kann nur vor den vermeintlich schwächeren Teams warnen.«

Das Ergebnis gegen Lille sei angesichts der schwachen letzten Saison wichtig, »um die Nerven zu beruhigen, aber sicherlich noch nicht entscheidend«, ist sich Vercauteren sicher. Ausreden personeller Art bleiben ihm nicht, da dem Trainer abgesehen von den Langzeitverletzten alle Spieler zur Verfügung stehen. Allein der Argentinier Nicolas Frutos absolvierte am Dienstag noch ein Einzeltraining, dürfte heute Abend aber wieder in den Kader rutschen.

Hoffnung dürfte auch die Statistik verleihen, denn französische Kontrahenten scheinen den »Veilchen« zu liegen: Von fünf Partien gegen Teams aus Frankreich in der Champions League hat Anderlecht auf heimischen Boden noch keine einzige verloren (drei Siege, zwei Remis). Der dreimalige französische Meister OSC Lille und Anderlecht standen sich in der Königsklasse indes noch nie gegenüber.

»Man könnte Lille durchaus mit dem FC Brügge in Belgien vergleichen«, so der Schwede Christian Wilhelmsson, der in der Sommerpause von Anderlecht zum FC Nantes in die französische Ligue 1 wechselte, und am Wochenende mit seinem neuen Klub den Anderlechter Gegner empfing (das Spiel endete 1:1). »Lille ist in der Defensive gut organisiert, unglaublich diszipliniert und auch physisch stark. Die Mannschaft kämpft in jedem Spiel wie ein Löwe.«

Problem sei allein die Durchschlagskraft in der Offensive: Die Gefahr komme ganz allein von einem Mann: Peter Odemwingie, der schon fußballerische Erfahrung in Belgien bei La Louvière gesammelt hat. »Er ist unglaublich schnell und weist nach fünf Treffern zu Saisonbeginn in Frankreich ein unglaubliches Selbstvertrauen auf«, so Wilhelmsson. »Insgesamt weiß ich, dass Anderlecht stärker ist. Auf Grund der günstigen Auslosung ist die Chance so groß wie nie, die nächste Runde zu erreichen.«

Heute Abend herrscht im Astrid-Park für Champions-League-Verhältnisse fast schon Derby-Atmosphäre: Lille liegt im nordfranzösischen Bergbaurevier an der Grenze zu Belgien und damit gerade einmal eine gute Autostunde von der Hauptstadt Brüssel entfernt.

In folgender Aufstellung könnten beide Mannschaften heute Abend auflaufen:

Anderlecht: Zitka - Vanden Borre, Van Damme, Juhasz, Deschacht - Vanderhaeghe, Biglia, Goor, Hassan, Boussoufa - Tchite

Lille: Sylva - Chalmé, Tavlaridis, Schmitz, Tafforeau - Dumont, Makoun, K.Keita, Bodmer, Bastos - Odemwingie

TV

Club RTL überträgt das Spiel live

Quelle: Grenz-Echo



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