Defour: "Ich spüre eine Eskalation von Gewalt"

Steven Defour hat zum ersten Mal auf das skandalöse Transparent der Standard-Fans reagiert. "In dem Moment dachte ich an nichts und musste darüber lachen. Erst hinterher begriff ich die Tragweite davon."


"Vor dem Spiel wusste ich bereits, dass sie ein Banner für mich gemacht hatten", erzählt Defour in Sport/Voetbalmagazine. Ob diese Tifo eine Strafe verdient, darüber wollte er sich jedoch nicht äußern. "Das müssen andere entscheiden."

Irgendwo kann Defour die Aktion der Standard-Fans jedoch verstehen. "Wenn ich Fan von Standard wäre und einer meine Idole wechselt nach Anderlecht, dann wäre ich auch wütend. Aber ich spüre eine Eskalation von Gewalt in unserer Gesellschaft. Man geht immer einen Schritt weiter. Früher wurden Spieler ausgepfiffen, danach wurden sie ausgeschimpft und nun wirft man ihnen Dinge gegen den Kopf oder schmeißt Knaller auf das Feld."

Über seine rote Karte

Mit Schiedsrichter Alexandre Boucaut war Defour nicht zufrieden. "Er besaß kein gutes Fingerspitzengefühl. Während eines Spiels zwischen Porto und Benfica hätte er sicher fünf oder sechsmal rot gezogen. Jemand wie Frank De Bleeckere, der sprach mit den Spielern, er sagte nichts."

Nach dem Spiel entschuldigte sich Defour beim Verein für seine rote Karte. "Aber sie sagten mir, dass ich mir nichts vorzuwerfen bräuchte. Ich finde es vor allem schlimm, da wir mit elf gegen elf niemals verloren hätten. Dann hätten wir sicher einen Punkt geholt."