Anderlecht verliert gegen Bremen mit 1-2

DONNERSTAG, 21 OKTOBER 2004, 09:11 - Ritch
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Anderlecht hat das "Alles-oder-nichts-Spiel" gegen Werder Bremen verloren. Selbst der dritte Platz und die damit verbundene UEFA-Pokal-Teilnahme scheint jetzt ebenfalls vorbei zu sein.


Zumindest das Minimalziel des belgischen Rekordmeisters, Gruppenplatz drei und damit die Aussicht, zumindest im UEFA-Pokal überwintern zu können, ist selbst nach der dritten Niederlage im dritten Spiel für den RSC Anderlecht noch erreichbar, da Valencia zu Hause gegen Inter Mailand mit 1:5 unterging.

Der gute Wille, den der RSC Anderlecht an den Tag legte, reichte gestern gegen den ausgebufften deutschen Meister und Pokalsieger nicht aus. Hugo Broos bot mit Kompany, De Boeck und Deschacht nur drei Abwehrspieler auf und verstärkte dafür das Mittelfeld, in dem Hasi, Baseggio und Zetterberg Seite an Seite auflaufen durften. Auf dem linken Flügel kam der Franzose Ehret zu seiner Feuertaufe in der Champions League. Bremens Trainer Thomas Schaaf musste dagegen auf Charisteas (Rückenprobleme) verzichten. Für den Griechen rückte Klasnic in die Anfangsformation.

Die erhoffte Initialzündung beim belgischen Meister nach zuletzt durchwachsenen Leistungen blieb im Brüsseler Gewitterregen aus. Zetterberg und Co. spielten sichtlich ohne Selbstvertrauen, ließen das Spiel meist an sich vorbei laufen, statt es selbst in die Hand zu nehmen und konnten sich heilfroh schätzen, mit einem 1:1 in die Pause zu gehen. Denn so schön der Führungstreffer der »Veilchen« war, er fiel aus heiterem Himmel: Zetterberg riss in der 26. Minute mit einem Zuckerpass auf Kompany die Werder-Abwehr auf, dessen Flanke Wilhelmsson zum 1:0 verwertete.

Zuvor hatten Klose (6.), der bärenstarke Magnin (18.) und vor allem Klasnic (34.) so genannte hundertprozentige Chancen für den deutschen Meister vergeben, doch das Versäumte holte Letzterer in der 36. Minute nach, als Zitka beim Herauslaufen gegen Klose den Ball aus den Händen gleiten ließ und der mitgelaufene Kroate nur noch einzuschieben brauchte, 1:1.

Die Moral hatte nun endgültig die Seiten gewechselt, was sich auch auf die Ränge des Constant-Vanden Stock-Stadions niederschlug, wo man fast nur noch die Gesänge der mitgereisten Bremer Fans hörte.

Und auch die eingefleischtesten Anhänger des belgischen Rekordmeisters, die in der zweiten Halbzeit eine Trendwende auf dem Platz erwartet hatten, wurden spätestens nach einer Stunde Spielzeit ihrer letzten Hoffnungen beraubt. Klose, Micoud und Klasnic spielten im Strafraum Katz und Maus mit der Anderlechter Abwehr, wobei erneut der Kroate völlig freistehend vor Zitka nur noch zum 1:2 einzuschieben brauchte (59.).

Klose, mit Magnin, Baumann und Spielgestalter Micoud gestern einer der besten Bremer auf dem Platz, vergab nur eine Minute später die endgültige Entscheidung, als die Anderlechter Abseitsfalle nicht zuschnappte, der Nationalspieler im Abschluss aber nicht kaltschnäuzig genug war.

Hochhalten darf man dem belgischen Meister, dass er sich auch in dieser aussichtslos wirkenden Situation nicht aufgab und in der Schlussphase mit aller Kraft auf den Ausgleich drängte, doch hatten Baseggio, dessen Fernschuss Reinke zur Ecke boxte (77.) und Aruna, der aus kurzer Distanz ebenfalls am gut aufgelegten Bremer Schlussmann scheiterte (81.), das Glück nicht auf ihrer Seite.


RSC Anderlecht - SV Werder Bremen 1-2 (1-1)

Tore: 26' Wilhelmsson 1-0, 36' und 59' Klasnic 1-1 und 1-2

Anderlecht: Zitka, Kompany, De Boeck, Deschacht, Hasi (68' Iachtchouk), Baseggio, Zetterberg, Wilhelmsson, Ehret (64' Lovre), Mpenza, Aruna
Werder: Reinke, Stalteri, Ismaël, Pasanen, Schulz, Ernst, Baumann, Micoud, Magnin, Klose (76' Valdez), Klasnic (86' Lagerblom (90+4' Banecki))

Gelbe Karten: Wilhelmsson - Ismael, Stalteri, Schulz /
Schiedsrichter: Larsen (DK)
Zuschauer: 21.845 (ausverkauft)




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