Kapitänsfrage: "Es muss Klarheit herrschen"

Olivier Deschacht oder Lucas Biglia, wer ist der wirkliche Kapitän von Anderlecht? Deschacht trägt die Binde, aber die Fans bevorzugen den Argentinier. Het Laatste Nieuws sprach mit drei Ex-Kapitäne von Anderlecht.


Van Himst: "Logisch, dass Deschacht die Binde zurückbekam"

"Deschacht war der Kapitän. Wenn er zurückkommt, hat er erneut das Anrecht auf die Binde. Es ist logisch, dass man die Binde zurückbekommt, wenn man wegen einer Verletzung eine Weile abwesend war", erklärt Paul Van Himst.

"Aber Biglia kann als Kapitän auch funktionieren: er ist ein Mittelfeldspieler und kann das Spiel dirigieren. Vielleicht hat Anderlecht es sich auch selber etwas schwer gemacht, da sie die Binde zuerst an Biglia und danach wieder an Deschacht gaben. Wenn die Binde direkt wieder nach Deschacht gegangen wär, hätte auch direkt mehr Klarheit geherrscht."

Grün: "Während der Saison nicht verändern"

Georges Grün verlangt auch Klarheit. "Man muss als Verein zu Beginn der Saison eine Entscheidung treffen. Wenn man es während der Saison verändert, dann verliert man seine Glaubwürdigkeit. Man ist eine Saison lang der Kapitän. Nur wenn dieser sich verletzt, springt der Vizekapitän ein. Und wenn der Kapitän zurückkehrt, bekommt er auch seine Binde zurück."

"Der Kapitän muss jemand sein, der auf dem Feld dirigieren kann, der auf einer strategischen Position spielt, der dem Trainer und die Mitspieler hilft. Biglia kann das, Deschacht aber auch. Olivier ist intelligent, er kann Kapitän sein. Juhasz könnte es mit seiner Persönlichkeit auch übernehmen."

Zetterberg: "Publikum darf Kapitän nicht bestimmen"

Pär Zetterberg war jahrelang Kapitän von Anderlecht. Er meint, dass die Vereinsführung die beiden Spieler anhören sollte. "Um zu bestimmen, wer der Kapitän sein muss, muss man sich auch in der Kabine befinden. Wenn da Unklarheit herrscht, dann muss abgestimmt werden."

"Die Fans dürfen nicht bestimmen, wer Kapitän wird, denn sie bezahlen. Sie haben das Recht auf eine Meinung, aber sie wissen nicht, was in der Kabine geschieht."