Anderlecht hat sein erstes Heimspiel in der Champions League verloren Auch gegen Inter war der RSCA machtlos. Sie fanden nur 20 Minuten richtig ins Spiel.
Der RSC Anderlecht muss seinen Traum vom Achtelfinale der Champions League wohl frühzeitig begraben: Nach der bitteren 1:3-Heimschlappe gegen Inter Mailand kann das Ziel für den belgischen Meister nur noch das Erreichen des UEFA-Pokal-Achtelfinales heißen.
Um wirklich Anspruch auf mehr zu erheben, müsste der belgische Meister wohl schon beide Spiele gegen Werder Bremen gewinnen, was nach der gestrigen Demontage sicherlich nicht mehr als ein frommer Wunsch ist. Der deutsche Double-Gewinner, der sich gestern mit 2:1 gegen den FC Valencia durchsetzte, ist am 20. Oktober im Constant-Vanden Stock-Stadion zu Gast. Das Rückspiel im Weserstadion steigt am 2. November.
Inter Mailand erwies sich gestern für die junge Truppe von Hugo Broos als eine Nummer zu groß. Nur allzu sporadisch konnte die »Veilchen« mit den »Nerazzurri« rivalisieren, was aber eigentlich nicht verwundern darf, wenn man bedenkt, dass sich Inter-Trainer Roberto Mancini den Luxus erlauben konnte, Weltstars wie Edgar Davids und Alvaro Recoba zunächst auf der Bank zu belassen.
Der einzige Anderlechter, der dem Vergleich Stand halten konnte, war noch Jungstar Vincent Kompany, der sich nachhaltig für seinen ins Gespräch gebrachten Wechsel zu ...Inter Mailand empfahl, die drei Gegentore aber auch nicht verhindern konnte.
Der RSC Anderlecht begann die Partie respektlos. Mit flüssign Pässen wurde das Mittelfeld schnell überbrückt, um Druck auf das Tor von Toldo auszuüben. Letzterer konnte sich erstmals bei einem raffinierten Freistoß von Hasi auszeichnen (8.), doch fiel das erste Tor auf der Gegenseite: Nach einem Fehlpass von Vanden Borre zog Adriano auf dem linken Flügel auf und davon und flankte scharf nach innen, wo Martins schneller als Traoré war, 0:1 (9.).
Zetterberg und Co. benötigten einige Zeit, um sich von diesem Schock zu erholen und konnten heilfroh sein, dass die kombinationsstarken Italiener ihren Vorsprung bei gefährlichen Nachschüssen von Burdisso (20.) und Emre (25.) nicht frühzeitig erhöhten.
Erst nach einer halben Stunde konnte der RSC Anderlecht die Schlagzahl wieder ausgleichen, doch war Toldo bei einem Flachschuss von Aruna erneut zur Stelle. Eine Minute später forderte das Publikum vehement einen Elfmeter, als Wilhelmsson im Strafraum bei Ze Maria einfädelte, doch blieb der Pfiff des griechischen Unparteiischen aus. Ze Maria war es auch, der fünf Minuten vor der Pause den zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Ausgleich verhinderte, als er einen Volleyschuss von Wilhelmsson per Kopf für Toldo bereinigen konnte. Wenige Minuten zuvor hatte Aruna nach schöner Vorarbeit von Mpenza den Kopf nicht richtig hinter das Leder bekommen.
Doch die leise Hoffnung, das Ruder in der zweiten Hälfe noch rumreißen zu können, wurde mit einem Doppelschlag von Adriano (51.) und Stankovic (55.) zum 0:3 zunichte gemacht. Der Brasilianer Adriano, der seinem Ruf als Ronaldo-Erbe alle Ehre machte, verwertete eine Ecke von Emre per Kopf, während der Serbe Stankovic eine Flanke von Veron freistehend versenkte. Bezeichnend für den aus Anderlechter Sicht frustrierenden Abend war, dass der Ehrentreffer des eingewechselten Baseggio nach glücklosen Versuchen von Aruna (Pfosten) und Iachtchouk (Kopfball auf Toldo) bis zum Schlusspfiff auf sich warten ließ.
RSC Anderlecht - Inter Mailand 1-3 (0-1)
Tore: 9' Martins 0-1, 51' Adriano 0-2, 55' Stankovic 0-3, 90'+3' Baseggio 1-3
Anderlecht: Peersman, Deschacht, Kompany, Traore, Vanden Borre, Hasi (64' Baseggio), Zetterberg, Mpenza, Wilhelmsson, Aruna, Jestrovic (71' Iachtchouk)
Inter: Toldo, Ze Maria, Cordoba, Burdisso, Favalli (52' J.Zanetti), Stankovic (69' Davids), Cambiasso, Veron, Emre, Adriano (67' Cruz), Martins
Schiedsrichter: Vassaras (Gri)
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