Belgien verliert erneut gegen Bosnien: 2-1

Die belgische Fußballnationalmannschaft wird aller Voraussicht nach zum 4. Mal in Folge bei einem großen Turnier nur Zuschauer sein. Nach der 1:2-Niederlage gestern in Bosnien haben die Roten Teufel nur noch theoretische Chancen.


Damit würde bereits zum zweiten Mal innerhalb von vier Jahren Zenica die Endstation für einen Nationaltrainer bedeuten. Nach einer 0:1-Niederlage in der WM-Qualifikation 2006 erkannte der damalige Nationaltrainer Aimé Anthuenis, der gestern als Experte des flämischen Fernsehens das Spiel analysierte: »Es ist vorbei. Es ist nicht nötig, dass der Verband mich weiterbeschäftigt.« So viel Selbsteinsicht dürfte von Vandereycken nicht zu erwarten sein.

Im Vergleich zur 2:4-Niederlage in Genk hatte René Vandereycken seine Mannschaft gleich auf drei Positionen verändert: Der am Samstag verletzt fehlende Vincent Kompany nahm in der Innenverteidigung den Platz von Filip Daems ein, Axel Witsel und Kevin Mirallas rückten für die verletzten Steven Defour und Igor De Camargo in die Mannschaft. Der bosnische Trainer Miroslav Blazevic musste ebenfalls eine Veränderung vornehmen, für den verletzten Zlatan Muslimovic spielte Elvir Rahimic.

Auf einem Platz, der sich in einem ganz schlechten Zustand befand, gab der Wolfsburger Zvjezdan Misimovic einen ersten Warnschuss ab, aber diesmal gerieten die Roten Teufel nicht frühzeitig in Rückstand, Stijn Stijnen schnappte den Ball problemlos. Die Gastgeber blieben aber am Drücker und gingen in der zwölften Minute in Führung. Belgien konnte den Ball nach einer Ecke nicht klären, wodurch Misimovic ein zweites Mal flanken konnte und am langen Pfosten den völlig freistehenden Edin Dzeko bediente, der zum 1:0 einnickte. Nur drei Minuten später war die Partie praktisch entschieden, als die Bosnier die Roten Teufel klassisch auskonterten. Über Umwege gelangte der Ball erneut zu Dzeko, der den Ball ins leere Tor schob. Für den Stürmer des VfL Wolfsburg war es bereits der siebte Treffer in der WM-Qualifikation, wodurch er Wesley Sonck in der europäischen Torjägerliste überholte.

Die Gastgeber begannen nach 20 Minuten damit, die Belgier lächerlich zu machen. Supertechniker Misimovic lupfte den Ball mit der Hacke über seinen Kopf und seinen Gegenspieler Gil Swerts, der sich mit einer plumpen Ringeinlage revanchierte. Erst im letzten Drittel der ersten Hälfte konnten die Roten Teufel etwas Widerstand bieten. Nach 35 Minuten erhielten die Gäste ihren ersten Eckball, eine Minute später bot sich Moussa Dembélé die erste und einzige Chance des ersten Durchgangs, sein abgefälschter Schuss ging knapp am Tor vorbei. Angesichts der 2:0-Führung ließ sich Blazevic beim Pausenpfiff mit erhobenen Armen vom Publikum feiern.

Trotz des 0:2-Rückstands und einer schwachen Leistung nahm Vandereycken zunächst keine Wechsel vor, erst in der 58. Minute kam Tom De Sutter für Mudingayi. Nur drei Minuten später sanken die belgischen Hoffnungen auf eine Aufholjagd allerdings auf den Nullpunkt, als Witsel nach einem Tritt mit gestrecktem Bein des Feldes verwiesen wurde. Einige Minuten zuvor war Misimovic nach einem Ellbogencheck gegen Dembélé nur mit Gelb verwarnt worden. In Überzahl bot sich Dzeko unmittelbar danach die Chance zum 3:0, Stijnen verhinderte den Hattrick. In der 66. Minute hätte dann Sonck für den Anschlusstreffer sorgen müssen, doch er köpfte auf den Schlussmann. Die Bosnier gaben sich mit dem 2:0 zufrieden, aber in der 88. Minute kam nach dem Anschlusstreffer von Gil Swerts noch einmal Hoffnung bei den Gästen auf. In der 90. Minute verzog Sonck einen Freistoß deutlich.

Quelle: netecho

Ergebnis: 2-1
Tore: 12' und 14' Dzeko (1-0) und (2-0), 88' Swerts (2-1)

Bosnien-Herzegowina:Supic, Pandza, Nadarevic, Spahic, Ibricic (76' Pjanic), Rahimic, Berberovic, Muratovic (88' Bajramovic), Jahic, Misimovic, Dzeko
Belgien:Stijnen, Swerts, Simons, Kompany, Vermaelen, Mudingayi (58' De Sutter), Witsel, Fellaini, Mirallas (73' Hazard), Dembele, Sonck

Gelbe Karten: Supic, Jahic und Misimovic / Swerts und Kompany
Rote Karten: 62' Witsel

Schiedsrichter: Hrinak (Svk)