Anderlecht verliert gegen Fenerbahçe: 0-1

Anderlecht hat für keine Überraschung in Istanbul sorgen können. Zum Glück blieb der erwartete "Krieg" aus und Fenerbahçe war keineswegs ein Superteam. Die Türken gewannen das Hinspiel mit 1-0.


Anderlechts Manager Herman Van Holsbeeck hatte vor dem Spiel in Istanbul die Bedeutung des Duells mit Fenerbahçe klar umrissen: »Ein Weiterkommen ist eine Frage des Prestiges. Spieler wie Lucas Biglia oder Jan Polak sind zu uns gewechselt wegen der Champions League.«

Eben jener Lucas Biglia war es, der vor Anpfiff für eine aus Anderlechter Sicht gute Nachricht sorgte. Der angeschlagene Argentinier (Oberschenkelprellung) konnte auflaufen, was bis zuletzt fraglich war. Mittelfeldmotor Biglia konnte aber Fenerbahçe nicht daran hindern, vor über 50000 Zuschauern im Sükrü-Saraçoglu-Stadion gleich zu Beginn druckvoll nach vorne zu spielen. Kezman und Tümer sorgten in den Anfangsminuten für erste Gefahr. Während Kezman alleine vor Anderlecht-Torwart Zitka ein Zuspiel von Aurelio vom Fuß prallen ließ, konnte Tümers Fernschuss von Zitka nur mit Mühe zur Ecke abgewehrt werden.

Anderlechts ägyptischer Angreifer Ahmed Hassan wurde bei jedem Ballkontakt vom gewohnt emotionalen türkischen Publikum mit einem gellenden Pfeifkonzert bedacht. Hassan hatte vor seinem Wechsel zum belgischen Rekordmeister acht Jahre in der Türkei gespielt und immer wieder - Ironie des Schicksal - ausgerechnet gegen Fenerbahçe starke Leistungen gezeigt.

Anderlecht kam in der Anfangsphase kaum aus der eigenen Hälfte. Ein Kopfball des auffälligen Kezman landete nur knapp neben dem Tor der Gäste (19.). Die Spielanteile blieben in der Folge die gleichen, die Hauptakteure auch. Tümer stellte nach knapp einer halben Stunde erneut unter Beweis, was in seinem linken Fuß steckt. Aber auch diesmal fand sein Schuss nicht das Ziel. Was sich von Beginn an angedeutet hatte, wurde nach 33 Minuten Realität: Eine präzise Flanke von Aurelio konnte Alex am ersten Pfosten zum 1:0 für Fenerbahçe einköpfen - Zitka ohne Abwehrchance. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit bediente wieder Aurelio den mitgelaufenen Alex, doch Deschacht konnte das Zusammenspiel der beiden Brasilianer entscheidend stören. In der Pause dürften die Anderlechter Gäste tüchtig durchgeatmet haben, den Fenerbahçe war in den ersten 45 Minuten ganz klar Herr im Ring. Vor allem der quirlige Mateja Kezman stellte die Anderlechter Hintermannschaft immer wieder vor Probleme.

Fünf Minuten nach Wiederanpfiff bot sich aber eine Doppelchance für Anderlecht: Fenerbahçes Torwart Serdar klärte einen 18-Meter-Schuss von Polak zur Ecke und war auch beim anschließenden Eckball (Kopfball Wasilewski) zur Stelle. Danach war aber wieder Fenerbahçe am Zug: Aurelio scheiterte mit dem Kopf völlig freistehend an Zitka (60.). Trotzdem: Anderlecht zog sich in der zweiten Hälfte deutlich besser aus der Affäre als im ersten Durchgang. Für frischen Wind sorgte Mbo Mpenza, der knapp eine Viertelstunde vor Schluss den schwachen Tchité ersetzte. Der Ausgleichstreffer, der Anderlecht eine tolle Ausgangsposition für das Rückspiel verschafft hätte, fiel aber trotz einer couragierten Schlussoffensive der Gäste nicht mehr.

Quelle: Grenz-Echo

Endstand: 1-0
Tor(e): 32' Alex 1-0

Fenerbahce: Serdar, Edu, Lugano, Turaci, R.Carlos, Deniz (70' Sahin), Deivid, Alex (83' Ali), Tümer (68' Ugur), Aurelio, Kezman
Anderlecht: Zitka, De Man, Juhasz, Wasilewski, Deschacht, Biglia, Polak, Goor, Boussoufa (84' Legear), Hassan, Tchité (77' Mpenza)

Gelb: Aurelio, Marcin Wasilewski, Hassan
Rot: /

Schiedsrichter: Webb (Eng)
Stadion: Sükrü Saraçoglu