Anderlecht kommt nicht über Unentschieden hinaus

MONTAG, 6 NOVEMBER 2006, 17:06 - RSCA Skater
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Anderlecht kam gestern Abend gegen Standard nicht über ein 0-0 Unentschieden hinaus. Dieser Punkteverlust kann dem RSCA teuer zu stehen kommen, denn der Racing Genk hat jetzt bereits einen komfortablen Vorsprung von fünf Punkten.


Gästetrainer Frank Vercauteren hatte seine Lehren aus der zögerlichen Taktik vom letzten Spiel in Mailand gezogen, den defensiven Mittelfeldspieler Yves Vanderhaeghe aus der Mannschaft genommen und Serhat Akin für seine starke Leistung in der Champions League mit einem Platz in der Anfangsformation belohnt. Zudem löste Jelle Van Damme in der Innenverteidigung Roland Juhasz ab. Bei den Gastgebern »flog« Igor De Camargo aus dem Team und wurde durch Neuzugang Steven Defour ersetzt. Einen Spießrutenlauf erlebte Mohammed Tchite, der bei seiner Rückkehr nach Sclessin bei jedem Ballkontakt ein Pfeifkonzert über sich ergehen lassen musste.

Ausgeglichen (4:4) stellte sich das Eckenverhältnis nach 45 Minuten dar, doch so ausgeglichen war die Begegnung über weite Strecken der ersten Halbzeit nicht verlaufen. Obwohl die Lütticher sich keine große Gelegenheit erspielen konnten, versuchten sie den Rekordmeister sofort in die Defensive zu drängen. Bereits in der zweiten Minute bot sich Milan Jovanovic eine erste Möglichkeit, aber mit seinem schwachen Schuss konnte er Zitka nicht in Verlegenheit bringen.

Ähnlich verhielt es sich bei weiteren Chancen von Kapitän Sergio Conceiçao (6. und 27.), Rapaic (16.) und Fellaini (30.): heraus kam stets nur ein harmloses Schüsschen. Auch Karel Geraerts konnte nach einem weiten Einwurf von Onyewu bei seinem Kopfball keinen Druck hinter die Kugel bringen und so war Standard zwar eine halbe Stunde lang optisch überlegen, aber konnten die Anderlechter das torlose Unentschieden weitestgehend problemlos halten.

Erst in der Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs, machten die Gäste Anstalten einen größeren Beitrag zum Spiel zu leisten. Nachdem Bart Goor energisch dazu aufgefordert hatte, offensiver zu agieren, gaben Vanden Borre (25.) und Ahmed Hassan (32.) erste Warnschüsse ab, doch die größte Chance bot sich Vanden Borre in der 38. Minute. Nach einem Abwehrschnitzer von Areias, kam er fünf Meter vor dem Tor völlig ungehindert zum Abschluss, doch Olivier Renard konnte mit den Füßen einen Rückstand verhindern. Ein Lütticher Rückstand wäre allerdings auch auf Grund der Spielanteile unverdient gewesen, da die Bemühungen der Gastgeber intensiver gewesen waren.

Fünf Minuten nach dem Wiederbeginn kochte die Volksseele im ausverkauften Stadion von Sclessin beinah über und brannten Jovanovic fast die Sicherungen durch. Nach einem zu kurzen Rückpass von Olivier Deschacht, kam der Lütticher Stürmer vor Zitka an den Ball, der den Serben umstieß, doch Belgiens einziger WM-Teilnehmer, Schiedsrichter Franck De Bleeckere, verweigerte den möglichen Strafstoß und entschied auf Ecke. Jovanovic' Wut hätte anschließend fast zu einem Lütticher Freudenausbruch geführt, doch Zitka parierte den Kopfball reflexartig. Die Stimmug auf dem Feld war nun, wie man sie häufig erlebt, wenn Anderlecht in Lüttich zu Gast ist: hitzig.

Standard-Trainer Michel Preud'homme wollte einen positiven Beitrag zum Feuer leisten und brachte nach einer Stunde mit De Camargo einen zweiten Stürmer. Stürmischer ging es deshalb zunächst nicht zu, denn es dauerte zehn Minuten, ehe sich erneut Jovanovic die nächste Chance zur Lütticher Führung bot, aber sein Linksschuss war zu hoch angesetzt. 120 Sekunden später war es dann wiederum Zitka, der gegen Conceiçao mit einer Glanztat einen Anderlechter Rückstand verhinderte. Während die Offensivvorstöße des Rekordmeisters immer zögerlicher wurden, drängten die »Rouches« weiterhin vehement auf den erlösenden Treffer, gingen dabei allerdings nicht immer durchdacht vor. In der Nachspielzeit hätte der Ex-Lütticher Jonathan Legaer den Spielverlauf fast auf den Kopf gestellt, doch Renard war auf dem Posten.

Quelle: Grenz-Echo

Standard Lüttich - RSC Anderlecht 0-0 (0-0)

Tore: /

Standard: Renard - Dupré, Onyewu, Sarr, Areias - Fellaini, Geraerts, Rapaic, Conceiçao - Defour (60. De Camargo) - Jovanovic (88. Lukunku)

Anderlecht: Zitka - Vanden Borre, De Man, Van Damme, Deschacht - Biglia, Goor, Hassan, Boussoufa (76. Mpenza) - Akin (81. Legear), Tchite

Gelbe Karten: 12' Goor, 27' Lopes, 35' Biglia, 61' Sarr, 84' Rapaic
Rote Karten: /

Schiedsrichter: F. De Bleeckere
Zuschauer: 26.000 (ausv.)



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