Endlich: der erste Sieg in der Champions League

DIENSTAG, 6 DEZEMBER 2005, 23:14 - RSCA Skater
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Anderlecht hat endlich in der Champions League treffen können und damit sogar einen Sieg erreicht. Der Gegner hieß Betis Sevilla, der im Moment in der spanischen Liga auf dem letzten Platz rangiert.


Der RSC Anderlecht kann in der Champions League doch noch gewinnen: Nach zwölf Niederlagen in Folge gewann der belgische Rekordmeister mit 1:0 bei Betis Sevilla, der erste Sieg in der europäischen Königsklasse seit dem 25. November 2003 und dem 1:0 gegen Lyon. Der Treffer von Vincent Kompany war zudem das erste Tor in dieser Champions-League-Saison, denn zuvor hatte Anderlecht stets »zu null« verloren. Für beide Vereine war ein Weiterkommen bereits vor dem Anpfiff der letzten Partie in der Gruppe G ausgeschlossen. Aber während Betis das Ausscheiden aus der Champions League mit der Qualifikation für den UEFA-Pokal auffing, ist für Anderlecht die Europapokalsaison trotz des lang ersehnten Erfolgserlebnisses erneut vor Weihnachten beendet.

Beide Trainer nutzten die Gelegenheit, um zahlreichen Ersatzspielern die Möglichkeit zu geben, ihr Können zu zeigen. So nahmen bei Betis unter anderem die Stars Assunçao und der spanische Nationalspieler Joaquin auf der Bank Platz. Auch Anderlecht-Coach Franky Vercauteren hatte seine Mannschaft auf zahlreichen Positionen verändert. Die personellen Umstellungen machten sich eher negativ bemerkbar, denn es entwickelte sich ein Spiel, das wenige Höhepunkte hatte.

Oleg Iachtchouk sorgte nach einer knappen Viertelstunde für die erste Torgefahr: Nach einem weiten Pass von Vincent Kompany wollte der ukrainische Stürmer Betis-Torhüter Doblas mit einem listigen Heber überraschen, aber der Ball segelte knapp am linken Pfosten vorbei. Auf die erste Gelegenheit der Gastgeber mussten die spanischen Fans noch länger warten, zumal der Distanzschuss von Oscar Lopez den Anderlechter Schlussmann Daniel Zitka nicht vor allzu große Probleme stellte (17. Minute). Dem Tabellenletzten der spanischen Priméra Division, der beim Hinspiel im Astrid-Park noch so bestimmend aufgetreten war, fehlte die zündende Idee, um die gegnerische Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Dies war auch Emilio Ferrera, Experte des flämischen Fernsehens VRT, nicht entgangen: »Betis ist heute Abend nicht Betis«, lautete seine brillante Analyse.

Dennoch wären die Andalusier in der 28. Minute beinah unverdientermaßen in Führung gegangen, aber im Anschluss an eine Ecke von Capi kratzte Kapitän Bart Goor den Kopfball von Innenverteidiger Rivas von der Linie - Zitka wäre chancenlos gewesen. Die Fans in Sevilla erlebten auch in der Folgezeit nur Magerkost, denn das Geschehen spielte sich größtenteils im Mittelfeld ab, was im Übrigen nicht verwunderlich war, schließlich tummelten sich auf beiden Seiten jeweils fünf Spieler im zentralen Bereich. Anderlecht leistete sich in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit mehrere Ballverluste, aber Betis konnte die Unzulänglichkeiten nicht ausnutzen. Dafür ging Anderlecht in der 44. Minute in Führung und der Treffer fiel praktisch aus dem Nichts: Nach einem Pass von Walter Baseggio traf der aufgerückte Vincent Kompany aus spitzem Winkel durch die Beine von Doblas. Das erste Anderlechter Tor in der Champions League seit dem 24. November 2004 und dem 1:2 gegen Valencia (Tor von Christian Wilhelmsson).

Um eine peinliche Heimpleite abzuwenden, wechselte Betis-Trainer Serra Ferrer nach der Pause die Offensivkräfte Joquin und Xisco sowie später auch den Brasilianer Assunçao ein. Sevilla erhöhte den Druck, aber zwingend waren die Aktionen der Gastgeber zunächst weiterhin nicht, denn es dauerte bis zur 73. Minute, ehe Capi die Riesenchance zum Ausgleich bekam, aber sein abgefälschter Schuss strich um Zentimeter am Tor vorbei. Anderlecht igelte sich nun am eigenen Strafraum ein und versuchte den Vorsprung über die Zeit zu retten. In der 86. Minute hätte Pujol allerdings die Entscheidung besorgen müssen, doch dem Franzosen versagten allein vor dem Tor die Nerven. Der Fehlschuss hatte keine Konsequenzen und Anderlecht beendete in Sevilla die schwärzeste europäische Negativserie seiner Vereinsgeschichte.

Real Betis - RSC Anderlecht 0-1 (0-1)

Tore: 44' Kompany 0-1

Betis: Doblas, Oscar Lopez, Lembo, Rivas, Castellini, Israel (46' Xisco), Rivera, Capi, Juande (71' Assunçao), Juanlu (46' Joaquin), Fernando

Anderlecht: Zitka, Delorge, Kompany, Juhasz, Deschacht, Lovre (69' Tihinen), Tioté (84' Zetterberg), Goor, Baseggio (69' Zewlakow), Iachtchouk, Pujol

Gelbe Karten: 29' Juhasz, 63' Delorge, 66' Lovre, 80' Iachtchouk
Rote Karten: /

Schiedsrichter: Ceferin (Svn)



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