Anderlecht gewinnt mit 2-1 gegen Slavia

MITTWOCH, 10 AUGUST 2005, 23:57 - RSCA Skater
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Anderlecht hat sein Hinspiel in der Vorrunde der Champions League mit 2-1 gewonnen. Der Sieg ist verdient, aber die Ausbeute etwas klein. Das Rückspiel in Prag wird spannend werden.


Nicht nur für den FC Brügge, sondern auch für den RSC Anderlecht ist auf dem Weg in die Champions League Schwerstarbeit angesagt: Im Hinspiel der 3. Qualifikationsrunde gegen Slavia Prag kam der belgische Rekordmeister gestern nicht über einen hauchdünnen 2:1-Sieg hinaus.

Vor allem das Gegentor, mit dem Jarolim zum zwischenzeitlichen 1:1 traf, könnte dem RSC Anderlecht beim Rückspiel in zwei Wochen noch teuer zu stehen kommen, wie Kapitän Pär Zetterberg nach dem Abpfiff zugab: »Die Ausgangsposition ist nicht gerade ideal, doch wenn wir in Prag unser bestes Niveau zeigen, stehen unsere Chancen sehr gut.«

Franky Vercauteren schickte dieselbe Mannschaft ins Rennen, die am Samstag im ersten Meisterschaftsspiel La Louvière mit 6:0 aus dem Constant-Vanden Stock-Stadion gefegt hatte. Mit anderen Worten: Publikumsliebling Christian Wilhelmsson, der gegen die »Wölfe« leicht angeschlagen fehlte, musste auch diesmal auf der Bank Platz nehmen. Der Schwede mag einer der überragenden Akteure des RSC Anderlecht sein, doch wäre die Entscheidung, Mpenza, Serhat oder Jestrovic für ihn zu opfern, nach der Gala gegen La Louvière zweifellos schwer vermittelbar gewesen.

Und zunächst knüpften die »Veilchen« vor 19000 Zuschauern, darunter 500 mitgereiste Fans des tschechischen Vizemeisters, auch nahtlos an die starke Vorstellung von Samstag an und gingen schon nach sieben Minuten in Führung: Bei einem Freistoß von Zetterberg schnappte die Abseitsfalle der Tschechen nicht zu, und schloss Goor beherrscht zum 1:0 ab.

Wer allerdings glaubte, die Gäste aus Prag ließen sich ebenso leicht abschlachten wie die Schützlinge von Emilio Ferrera, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Nach einer ersten Riesenmöglichkeit für Vlcek, die dessen Landsmann Zitka im Anderlechter Tor vereiteln konnte, stand es nach 21 Minuten plötzlich 1:1: Mit einem blitzschnell vorgetragenen Angriff hebelte Slavia die in dieser Phase zu statische Abwehr des belgischen Rekordmeisters aus und hatte Jarolim, Bruder des Hamburger Bundesligaprofis, plötzlich freie Schussbahn.

Zetterberg und Co. benötigten einige Zeit, um sich von diesem Tiefschlag zu erholen. Die physisch sehr starken Gäste hatten das Geschehen stets unter Kontrolle, verschafften sich im Mittelfeld phasenweise sogar ein Übergewicht, konnten aber nicht verhindern, dass Anderlecht mit einem Vorsprung in die Pause ging: Einen Freistoß von Goor köpfte Mpenza ebenso schulbuchmäßig wie unhaltbar ins rechte unter Toreck, 2:1 (38.).

Um in zwei Wochen beruhigt zum Rückspiel in die »goldene Stadt« an der Moldau fahren zu können, musste der RSC Anderlecht in der zweiten Halbzeit nachlegen. So ging es nach dem gleichen Strickmuster wie in den ersten 45 Minuten weiter. Die Vorgabe, Druck zu machen, ohne sich gefährlichen Kontern aussetzen, setzte der belgische Vizemeistern zwar gut um, doch blieben zwingende Tormöglichkeiten aus. Slavia Prag brachte auch reichlich Härte ins Spiel und nahm die fälligen gelben Karten billigend in Kauf. Die Einwechslung von Wilhelmsson für Jestrovic warf ebenfalls kein Kapital ab. Die beste Möglichkeit, auf 3:1 zu erhöhen, bot sich Sekunden vor Schluss Serhat, doch wurde der Schuss des Türken zur Ecke abgefälscht. Auf der Gegenseite verfehlten Schüsse von Gedeon und Vlcek ihr Ziel.


RSC Anderlecht - Slavia Prag 2-1 (2-1)

Tore: 6' Goor (1-0), 21' Jarolim (1-1), 37' Mpenza (2-1)

Anderlecht: Zitka, Deschacht, Vanderhaeghe, Jestrovic (62' Wilhelmsson), Mpenza, Goor, Zetterberg (81' Baseggio), Akin, Kompany, Tihinen, Vanden Borre

Slavia Prag: Kozacik, Latka, Vlcek (83' Pesir), Holenak, Gedeon, Jarolim, Zboncak, Pitak (90' Zabojnik), Hrdlicka (46' Svento), Kovak, Suchy

Gelbe Karten: 7' Vlcek, 36' Jarolim, 73' Zboncak, 78' Kovak, 90' Pitak
Rote Karten: /

Schiedsrichter: Baskakov (Rus)
Zuschauer: 17.866



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