Anderlecht muss die Champions League schnell vergessen

MITTWOCH, 8 DEZEMBER 2004, 11:35 - RSCA Skater
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Auch gegen eine eredelte B-Mannschaft von Inter Mailand hat Anderlecht nicht überzeugen können. Genau wie in den ersten fünf CL-Begegnung hieß am Ende der geschlagene Gegner Anderlecht.


Die Trauer um den am Montag verstorbenen Raymond Goethals übertrug sich damit in der lombardischen Metropole auf die sportliche Situation beim RSC Anderlecht, der gegen das B-Team des Gruppensiegers Inter Mailand den letzten Beweis erbrachte, dass er in seiner aktuellen Verfassung in der »Königsklasse« des europäischen Fußballs nichts verloren hat. Die verheerende Bilanz von null Punkten und das Torverhältnis von 4:17 sprechen in dieser Beziehung jedenfalls Bände.

Sowohl Inter-Trainer Roberto Mancini als auch Hugo Broos boten in diesem bedeutungslosen Spiel erwartungsgemäß nicht ihre besten Mannschaften auf. So kam beim RSC Anderlecht der 17-jährige Jonathan Legaer zu seinem Champions-League-Debüt, weil sich Mpenza kurzfristig krank meldete, und durfte der als Ersatztorhüter von Van Steenberghe vorgesehene Baseggio nochmal als Spielmacher auflaufen.

Anderlechts Schlussmann Nummer drei sorgte bereits nach vier Minuten für die erste Schrecksekunde aus Sicht des belgischen Rekordmeisters, als er zu zögerlich gegen den durchgebrochenen Martins aus seinem Kasten eilte, von dem schnellen Nigerianer ausgespielt wurde, dieser den Ball aber am langen Pfosten vorbei schob. Vorausgegangen war hier allerdings eine schlampig aufgezogene Abseitsfalle der jungen Anderlechter Hintermannschaft.

Doch der belgische Meister, bei dem Zetterberg und Iachtchouk im Hinblick auf das Topspiel der 1. Division am kommenden Samstag (18 Uhr) gegen den FC Brügge geschont wurden, ließ das Geschehen im nur mäßig gefüllten Guiseppe-Meazza-Stadion zumindest im ersten Abschnitt nicht über sich ergehen. Vor allem der schwedische Nationalspieler Christian Wilhelmsson, der sich offenbar für einen Transfer empfehlen wollte, war bei seinen gefürchteten Dribblings häufig nur mit Fouls zu bremsen. Aus einer der daraus resultierenden Standardsituationen ergab sich eine gute Möglichkeit durch Aruna, dessen Kopfball zum Zentimeter am Torwinkel vorbei zischte. Ansonsten aber kam das Tor des früheren Standard-Keepers Carini nie mehr wirklich in Gefahr. Beim Führungstreffer der Gastgeber machte erneut die zu passive Anderlechter Abwehr keine gute Figur: Mit einem Hackentrick brachte Recoba den Argentinier Cruz in Schussposition, der keine Mühe hatte, Van Steenberghe per Flachschuss zum 1:0 zu überwinden. Kurz zuvor hatte Broos den mit Rückenproblemen kämpfenden Deschacht für Vanden Borre ausgewechselt. Praktisch mit dem Halbzeitpfiff war Inter dann nach zwei aufeinander folgenden Eckbällen dem 2:0 sehr nahe: Ein Kopfball von Karagounis wurde auf der Linie geklärt, ehe sich Van Steenberghe mit einer Glanzparade gegen Materazzi auszeichnen konnte.

Keinesfalls verwundern durfte, dass das ohnehin sehr mäßige Tempo der Partie auch nach dem Seitenwechsel nicht anzog. Umso ärgerlicher ist, dass die erneut überforderte Abwehr des RSC Anderlecht den starken Martins bei zwei schnellen Gegenzügen nach einer Stunde Spielzeit förmlich dazu einlud, per Doppelschlag für den Endstand zur sorgen. In der Schlussminute musste der schuldlose Van Steenberghe gegen Recoba sogar das 4:0 verhindern.


Inter Mailand - RSC Anderlecht 3-0 (1-0)
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Tore: 33' Cruz 1-0, 60' und 63' Martins 2-0 und 3-0

Inter: Carini, Materazzi, Burdisso, Zé Maria, Pasquale, Karagounis, Davids, C.Zanetti (59' Emre), Martins (70' Dellafiore), Recoba, Cruz

Anderlecht: Van Steenberghe, Kompany, Zewlakow, Traoré, Deschacht (31' Vanden Borre), Legear, Hasi (81' Gerk), Baseggio, Wilhelmsson (75' Lovre), Vanderhaeghe, Aruna

Gelbe Karten: 34' Hasi
Rote Karten: /

Zuschauer: 30.000
Schiedsrichter: Riley (GB)



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