Anderlecht spielt wieder Champions League!

Lange Zeit sah es danach aus, als ob es wieder nicht reichen würde, doch in der Schlussphase schossen Mbokani und Iakovenko den Rekordmeister verdient in die Champions League.


John van den Brom hatte sich nicht wie erwartet für eine offensivere Aufstellung als beim Hinspiel entschieden. Tom De Sutter unterstützte zwar Dieumerci Mbokani im Angriff, aber Iakovenko saß zunächst nur auf der Bank, Sacha Kljestan blieb in der Mannschaft. Anderlecht begann stürmisch und drängte Limassol direkt weit zurück in die eigene Hälfte. Die beste Möglichkeit zur Führung vergab nach knapp zehn Minuten De Sutter. Zu mehr reichte es jedoch während der ersten halben Stunde nicht, denn trotz der spielerischen Überlegenheit und deutlich mehr Ballbesitz als der Gegner entwickelte Anderlecht zu wenig Durchschlagskraft in der Offensive. Stattdessen sorgte Monteiro nach 20 Minuten sogar für erste Torgefahr der Gäste, sein Distanzschuss ging nur knapp vorbei.

Ansonsten konzentrierte sich Limassol weitestgehend auf die Defensive. Die Zyprioten ließen Anderlecht kommen und warteten geduldig auf gelegentliche Kontermöglichkeiten. Die größte Gelegenheit der Partie ergab sich jedoch nach einem Abstoß von Degrá, in dessen Anschluss Rui Miguel frei vor Silvio Proto auftauchte, aber der Anderlechter Torhüter verhinderte mit einer Glanzparade einen Rückstand (33.). Die nervös wirkenden Gastgeber hätte ein Gegentor vermutlich noch mehr irritiert. Doch auch so traten sie bis zur Pause auf der Stelle, denn nach dem ersten Durchgang war Anderlecht von der Qualifikation für die Champions League zwar weiterhin nur ein Tor entfernt, aber näher war man dem großen Ziel eben auch nicht gekommen, da De Sutter die größte Möglichkeit der Gastgeber in der Nachspielzeit vergab, sein Schuss aus kurzer Distanz wurde abgeblockt.

Im zweiten Durchgang nahmen die Anderlechter Versuche, den erlösenden Treffer zu erzielen, langsam verzweifelte Versuche an. Immer wieder wurde der Ball zwar in den Strafraum gebraucht, Sorgen musste sich die Limassol-Defensive dennoch nicht machen, weil den Flanken die Präzision fehlte. Erst nach einem Fehler von Degrá hätte Mbokani fast per Kopf getroffen, und irgendwie war es bezeichnend, dass Anderlecht die Hilfe des Gegners benötigte, um dem 1:0 ganz nahe zu kommen (56.). Nach 65 Minuten kam dann doch Iakovenko, es wurde direkt gefährlich, denn Gillet scheiterte an der Latte. Anderlecht baute jetzt richtig Druck auf, Gillet hätte in der 69. Minute das 1:0 erzielen müssen, er schoss gleich drei Mal aus einem Meter Distanz den Torhüter an. Immer wieder ging der Blick jetzt zur Uhr, die aus Sicht der Gastgeber immer schneller zu laufen ließ. Die Gäste nahmen dagegen jede Unterbrechung dankbar in Kauf, um Zeit zu schinden. Immer wieder sank ein Spieler des zypriotischen Meisters ohne Fremdeinwirkung zu Boden und ließ sich behandeln.

Als der Ball mal wieder im Spiel war, kam Lucas Biglia im Strafraum frei zum Schuss, der Argentinier verfehlte das Tor nur knapp, es stand weiterhin 0:0, obwohl Anderlecht längst hätte führen müssen. Immer wieder warf sich ein gegnerischer Spieler in einen Schuss oder Torhüter Degrá kam irgendwie noch an den Ball. So auch in der 81. Minute, als Mbokani der Fall im Strafraum vor die Füße fiel, aber jetzt konnte der Limassol-Torhüter den Ball nur noch ins eigene Tor lenken. Die Gäste, deren Taktik ausschließlich darauf angelegt war, das Spiel zu verzögern, konnten den Hebel nicht mehr umlegen. In der 89. Minute traf Iakovenko zum 2:0, im Constant-Vanden-Stock-Stadion konnte die große Party beginnen.

Quelle: netecho

Ergebnis: 2-0
Tore: 81' Mbokani 1-0, 89' Iakovenko 2-0

Anderlecht:Proto, Odoi (80' Juhasz), Wasilewski, Kouyate, Deschacht, Biglia, Gillet (74' Bruno), Kanu, Kljestan, De Sutter (65' Iakovenko), Mbokani

Limassol:Degra, Airosa, Dosa Junior, Ouon, Carlitos, Monteiro (37' Gilberto), Nikolaou, Rui Miguel (79' Maykon), Dede, Edmar, Vouho

Gelbe Karten: Biglia, Gillet, Kljestan, Iakovenko, Degra, Airosa
Rote Karten: /

Schiedsrichter: Borski (Pol)
Stadion: Constant Vanden Stock-Stadion