Anderlecht verliert mit 1-2

MITTWOCH, 24 NOVEMBER 2004, 23:36 - RSCA Skater
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Das europäische Abenteuer ist für Anderlecht schneller abgelaufen, als sie sich das vorgestellt gatten. Obwohl nach der CL-Auslosung gedacht wurde, dass die 2. Runde erreichbar wäre, ist sogar der UEFA-Pokal Platz nicht mehr drin.


Das Achtelfinale hatte der Rekordmeister bereits vor der gestrigen Partie verpasst, und auch die Chancen auf ein Überwintern im UEFA-Pokal waren lediglich mathematischer Natur, doch zumindest die Blöße von null auf 15 Punkten wollten sich die Veilchen nicht geben. Nun ist auch dieses Vorhaben gescheitert und der RSC Anderlecht auf dem besten Weg, dem Dreier-Club jener Vereine, die sich in der zwölfjährigen Geschichte der Champions League punktlos aus der Gruppenphase verabschieden mussten, beizutreten. Selbst der Lierse SK, Achtelfinalgegner der AS Eupen am kommenden 19. Januar, hatte bei seinem Champions-League-Auftritt 1997 dank des 1:1 gegen Sporting Lissabon einen Zähler erhascht.

Dennoch: Nach der peinlichen Pokal-Vorstellung bei Drittdivisionär Bocholt, wo Anderlecht sich am vergangenen Sonntag nur knapp mit 3:2 durchsetzen konnte, liefen die Broos-Schützlinge mit dem festen Willen zur Rehabilitierung auf. Bereits nach 90 Sekunden hatten die Veilchen-Fans den Torschrei auf den Lippen, als Arunas Kopfball - auf Vorlage von Wilhelmsson - nur knapp am Gehäuse von Canizares vorbeizischte. Nach knapp einer Viertelstunde ließ Aruna erneut seine Klasse aufblitzen, als er an der rechten Strafraumgrenze auf engstem Raum zwei spanische Verteidiger ausdribbelte, doch konnte Iachtchouk seine Vorlage nicht verwerten.

Die kalte Dusche erfolgte in der 18. Minute: Navarro schlug einen langen Pass auf den am rechten Flügel lauernden Curro Torres, der mustergültig auf Corradi flankte. Der sträflich freistehende Italiener ließ sich nicht bitten und überwand Zitka, der gegenüber Tristan Peersman den Vorzug zwischen den Anderlechter Pfosten erhalten hatte, mit einem sehenswerten Hakentrick zum 0:1. Damit erteilte die Ranieri-Elf den Platzherren eine Lektion in Effizienz, münzten sie doch ihre bis dahin einzige Torchance sogleich in den Führungstreffer um.

Der RSCA ließ sich jedoch keinesfalls entmutigen, und tatsächlich wurden die Anderlechter Offensivbemühungen nur sechs Minuten später belohnt. Gleich zweimal im Sekundentakt wurde der quirlige Aruna im 16-Meter-Raum des FC Valencia zu Fall gebracht, beim zweiten Foul zeigte der norwegische Unparteiische Ovrebo auf den Penalty-Punkt. Zwar parierte Canizares den von Pär Zetterberg getretenen Strafstoß, doch in bester schwedischer Solidarität traf Wilhemsson im Nachschuss zum verdienten Ausgleich, 1:1. Nur 60 Sekunden später prüfte Wilhemsson den spanischen Schlussmann mit einem strammen Schuss aus gut und gerne 20 Metern erneut, doch diesmal behielt Canizares das letzte Wort.

Claudio Ranieri wird seine Schützlinge in der Halbzeitpause wohl mit Nachdruck daran erinnert haben, dass nur ein »Dreier« im Constant-Vanden Stock-Stadion den spanischen Meister noch in die nächste Runde hieven könnte. Jedenfalls erwischte der FC Valencia einen Start nach Maß in die letzten 45 Minuten, als Corradi seinen Landsmann Di Vaio mit einem Zuckerpass bediente. Die unaufmerksame Anderlechter Defensive, allen voran Zewlakow, hinderte Di Vaio nicht daran, das Leder mit der Brust anzunehmen und Zitka mit einem satten 14-Meter-Geschoss das Nachsehen zu geben, 1:2. Die »Italian Connection«, die in der Zwischensaison für astronomische Summen nach Valencia transferiert worden war, sich bisher jedoch nicht so recht beim FC Valencia integrieren konnte, erwies sich gestern als Henker des RSC Anderlecht.

Denn von diesem erneuten Rückschlag vermochten sich Baseggio und Co. nicht zu erholen. Zwar erhöhten die Anderlechter in der Folge den Druck, konnten die Spanier jedoch nicht mehr ernsthaft in Verlegenheit bringen.


RSC Anderlecht - CF Valencia 1-2 (1-1)

Tore: 19' Corradi 0-1, 24' Wilhelmsson 1-1, 48' Di Vaio 1-2

Anderlecht: Zitka, Zewlakow, De Boeck, (72' Mpenza), Kompany, Deschacht, Vanderhaeghe, Zetterberg, Baseggio, Wilhelmsson, Iachtchouk, Aruna

Valencia: Cañizares, Curro Torres, Caneira, Navarro, Moretti, Sissoko, Baraja, Rufete (71' Fiore), Di Vaio (87' Mista), Xisco (82' Carboni), Corradi

Rote Karten: /

Zuschauer: 20.866
Schiedsrichter: Ovrebo (Nor)



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