Coucke durchbricht die Stille

INTERVIEWS Anderlecht-Präsident Marc Coucke hat im Trainingslager in Spanien mit dem Analysten von Het Laatste Nieuws, Gilles De Bilde, über verschiedene aktuelle Themen gesprochen.

Europäischer Fußball
Coucke weiß, dass das Niveau gesteigert werden muss, um noch einen Europapokalplatz erreichen zu können. Aber er gibt zu, dass die vorsichtige Art und Weise, wie die Spieler dies in den Interviews angehen, seiner Meinung nach auch die richtige Vorgehensweise ist, nämlich von Spiel zu Spiel zu schauen. Für diese junge Mannschaft wäre eine Teilnahme am Europapokal ein tolle Sache. Deswegen war er nach der Niederlage im Pokal gegen Club Brügge auch sehr enttäuscht.

Der offene Brief
Was den offenen Brief angeht, so findet Coucke, dass die Presse und die Analysten die Wahrnehmung des Publikums beeinflusst hat. "In erster Linie war die Reaktion darauf aber überwiegend positiv", sagte Coucke

Das Übergangsjahr
Der Präsident möchte nicht vom Projekt abweichen, für das man sich entschieden hat. Das vergangene Jahr sieht er nicht als Übergangsjahr an, sondern eher als verlorenes Jahr. "Es gibt nun einige Rückschläge, die wir aber ausbügeln können und dann sind wir auf einem guten Weg", sagte Coucke.

Über das Aufhören
Coucke erzählte, dass er nie daran gedacht hat, aufzuhören. Er sieht, dass es unglaublich viele Menschen gibt, die hoffen, dass Anderlecht wieder seinen traditionellen Platz an der Spitze des belgischen Fußballs einnimmt, aber er weiß auch, dass ebenfalls sehr viele Menschen eine Freude daran haben, wenn Anderlecht verliert.

Über den finanziellen Zustand
Der Präsident sah den finanziellen Rückschlag ankommen. Er sagt, dass dies aufgrund der größten Kapitalerhöhung aus der Geschichte des belgischen Fußballs zustande gekommen ist. Coucke erklärte, dass sie in neue Spieler investiert haben und wenn das nach der kommenden Saison noch nicht klappt, sie dann einen anderen Weg finden müssen. Er sagt auch, dass wenn Anderlecht einen Spieler für einen tollen Betrag verkaufen könnte, die Zahlen dann wieder ganz anders aussehen würden.

Über die Transfers
Coucke bestätigte, dass in dieser Transferperiode noch Transfers getätigt werden, doch dass das die Verantwortung der Leute ist, die sich damit beschäftigen.

Zum Schluss ist Coucke auch etwas enttäuscht darüber, dass nicht oft gesagt wird, dass Anderlecht momentan mit einer sehr jungen Mannschaft spielt und auch mit vielen Spielern aus der eigenen Ausbildung. Seiner Meinung nach ist das der Weg, den der belgische Fußball in Zukunft gehen muss.