Coucke: "Jetzt warten, bis das Essen fertig ist"

MONTAG, 12 AUGUST 2019, 19:17 - RSCA Skater
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INTERVIEWS Präsident Marc Coucke hat einige Tage nach dem Seitenhieb von Roger Vanden Stock mit dem Journalisten Pieter-Jan Calcoen von Het Laatste Nieuws über den Start der neuen Saison gesprochen. Coucke sprach über den neuen Kader und die neue Philosophie beim Rekordmeister.

Chadli
Der Präsident sprach über den Neuzugang Nacer Chadli. "Unsere Jugend ist top und Jean (Kindermans) und sein Trainerstab leisten gute Arbeit", sagte Coucke. Er glaubt an die Qualitäten der Jugendspieler und nennt sie die Roten Teufel der Zukunft. Aber er weiß auch, dass sie erfahrene Spieler neben sich haben müssen. Der Präsident findet nicht, dass der Transfer von Chadli eine Sensation ist. Er ist eher ein Spieler, der in das System passt. "Wir möchten das tun, was richtig ist", sagte Coucke.

Geduld
Natürlich wurde er auch auf die bisherigen enttäuschenden Ergebnisse angesprochen. Coucke betont, dass das Projekt schon besser läuft, als geplant. "Als wir vor einigen Monaten zum ersten Mal mit Kompany gesprochen hatten, hätten wir nie gedacht, dass wir bereits solche Ergebnisse holen würden", sagte der Präsident. Er zählte alle Neuzugänge auf und die sollten für die nötige Qualität im Kader sorgen. In Kombination mit jungen Spielern wie Amuzu, Doku, Verschaeren und Sardella müsste das einen positiven Effekt haben. "Alle Zutaten sind vorhanden, damit wir ein ein leckeres Essen zubereiten können. Jetzt müssen wir nur noch warten, bis das Essen fertig ist", sagte Coucke.

Coucke verlangt etwas Geduld, denn die Puzzlestücke werden nicht direkt ineinander passen. "Spieler wie Chadli kann man auch nicht zu Beginn einer Transferperiode holen", erklärte er. "Sie sind auch noch nicht ganz bereit. Auch Sandler hat seine beste Form noch nicht erreicht". Und man darf auch nicht vergessen, dass wir noch einige verletzte Spieler haben. Der Präsident nannte dabei in erster Linie Dimata, Roofe und Lokonga. Aber auch Najar und Bakkali erholen sich noch von einer Verletzung.

"Wir werden jedoch noch einige Spieler gehen lassen, wenn alle Parteien dadurch besser werden können", erklärte der Präsident. Er betonte, dass die Hausaufgaben auf dem Gebiet der Neuzugänge jedoch gemacht sind (auch wenn in der Defensive gerne noch etwas hinzukommen könnte). "Wir wollen der Entwicklung der Jugend nicht im Wege stehen. Das ist nämlich eine Priorität für uns", sagte Coucke.

Zielsetzung
Der Präsident ist ambitioniert und möchte in dieser Saison das Höchstmögliche erreichen. Aber er weiß, dass dies mit Höhen und Tiefen geschehen wird. Die eigene Jugend muss spielen und zwar zusammen mit Topspielern, die sie unterstützen können. "Auch Nationaltrainer Martinez ist von unseren jungen Spielern begeistert", erklärte Coucke. Er findet, dass die Fans wieder enthusiastisch sind und er hat auch bereits sehr viele Mails darüber erhalten. "Sie spüren etwas, was sie in den letzten zehn oder fünfzehn Jahren nicht mehr gespürt haben", sagte er.

Die Ausstrahlung der Jupiler Pro League hat auch zugenommen, sagte Coucke. Das beweist auch die Rückkehr von drei Nationalspielern. Er hatte auch Konkurrent Club Brügge nach dem Transfer von Simon Mignolet gratuliert.

Positivismus
"Wir haben jetzt Ruhe nötig. Wir wissen, was wir tun und ich möchte nicht, dass man diese Idee kaputtredet", sagte Coucke. So reagierte er kurz, aber deutlich auf die Kritik, die sein Vorgänger Roger Vanden Stock am Freitag in der Zeitung De Morgen geäußert hatte. Coucke war überrascht darüber. "Das verdient Anderlecht nicht", findet der Präsident.

Coucke kam noch einmal darauf zurück und sagte, dass er mit seiner Reaktion ("Taschen gefüllt, Leichen oder Interessenkonflikte beseitigt und nun Kolumnen schreiben, Interviews geben und Gerüchte/Lügen verbreiten.") nicht nur Vanden Stock gemeint hatte, sondern auch Ex-Trainer Hein Vanhaezebrouck. Damals hatte er nicht auf diese Aussagen reagiert, aber nun fand er, dass es einfach reichte. "Vanden Stock hat einen korrekten Betrag für den Verein erhalten und wir haben versucht, ihn weiterhin mit einzubeziehen", sagte Coucke. Deswegen findet er den Seitenhieb von Vanden Stock sehr ärgerlich, vor allem, weil es nicht der Wahrheit entsprach.

Coucke möchte jedoch nach vorne schauen: "Die Zukunft von Anderlecht sieht toll aus. Das ist das Einzige, was jetzt zählt."



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