18 auf 18 für Anderlecht in der Europa League

DONNERSTAG, 15 DEZEMBER 2011, 00:18 - RSCA Skater
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Anderlecht hat es tatsächlich geschafft: mit einem spektakulären 5-3 Sieg gegen Lokomotive Moskau hat man sich nach einer perfekten Serie von sechs Siegen in Folge als Gruppensieger für die nächste Runde qualifiziert.


Bei den Gastgebern gehörte Angreifer Dieumerci Mbokani zum ersten Mal seit Anfang November zumindest wieder zum Kader, der Kongolese hat seine Oberschenkelverletzung auskuriert. Während den Anderlechtern ein Unentschieden und sogar eine knappe Niederlage gereicht hätte, um den ersten Platz in der Gruppe zu behaupten, mussten die Russen eigentlich auf Sieg spielen. Davon war in der Anfangsphase allerdings nichts zu merken, die Gastgeber waren aktiver, während Lokomotive ohnehin nicht sein stärkstes Team aufgeboten hatte. Bereits nach drei Minuten sorgte Guillaume Gillet mit einem harten Schuss für die erste Bewährungsprobe des russischen Torhüter Ameltschenko. Von den Gästen kam dagegen zunächst überhaupt nichts. Aber Anderlecht schien sich etwas zu sicher fühlen und ließ sich in Schlaf wiegen. Das nutzte Lokomotive aus, das nach 20 Minuten auf einmal zu einem Schnellzug wurde. Mit einem Pass wurde die gesamte Anderlechter Abwehr ausgehebelt. Ignatjew nahm den Ball an, hob ihn an Safari vorbei und traf mit einem Flachschuss zum 0:1. Mit diesem Ergebnis wäre Anderlecht immer noch Gruppensieger, aber der Gegentreffer hinterließ deutlich Wirkung.

Die Gastgeber hatten den Faden verloren, während die Gäste mit der Führung im Rücken auf einmal im Spiel waren. Proto verhinderte nach einer halben Stunde das 0:2, und der Einsatz ihres Torhüters schien seine Mitspieler wieder wachzurütteln, denn in der 33. Minute glich Kljestan zum 1:1 aus. Der US-Amerikaner schlenzte den Ball schön in die lange Ecke. Jetzt war der belgische Rekordmeister wieder obenauf, denn noch vor der Pause ging Anderlecht in Führung. Suarez leitete den Ball perfekt weiter in den Lauf von Canesin weiter und der Brasilianer schob den Ball durch die Beine von Ameltschenko zum 2:1 ins Netz.

Der Moskauer Trainer José Couceiro reagierte in der Pause und wechselte zwei neue Spieler ein, u. a. kam jetzt doch der russische Nationalspieler Dmitri Sytschow. Aber besser wurde das Spiel der Gäste nicht. Stattdessen sorgte Marcin Wasilweski für die Vorentscheidung, als er nach Freistoßflanke von Marecek von einem groben Schnitzer von Ameltschenko profitierte. Der Torhüter verpasste den Ball und ermöglichte so Wasilewski den Treffer zum 3:1, den der Pole mit einem halben Fallrückzieher erzielte (58.). Jetzt gab es kein Halten mehr, zumal ein Anderlechter Spieler noch ein spezielles Ziel hatte: Matias Suarez wollte seinen siebten Treffer in der Gruppenphase erzielen und damit den Rekord des Kolumbianers Falcao einstellen. Das gelang dem Argentinier, als er nach einer Stunde per Kopf zum 4:1 traf. Den Gästen drohte jetzt ein Debakel, aber Kouyaté verursachte auf der Gegenseite einen Strafstoß, den Sytschow zum 4:2 verwandelte (68.). Aber spannend wurde es nicht mehr, dafür war insbesondere der Moskauer Schlussmann Ameltschenko ein zu großer Unsicherheitsfaktor. Nach einem langen Pass zögerte er wesentlich zu lange und klärte den Ball genau vor die Füße von Guillaume Gillet. Und da der Ex-Eupener in dieser Saison fast immer trifft, wenn er nur in Richtung Tor zielt, erhöhte er auf 5:2 (78.).

Gillet durfte wenig später Feierabend machen, was auch für den Russen Iwanow galt. Bei ihm war es allerdings keine freiwillige Entscheidung, Iwanow erhielt seine zweite Gelbe Karte. Es passte für Lokomotive zu einem Abend, an dem die Gäste abgesehen von wenigen Minuten nach der 1:0-Führung nie den Eindruck erwecken konnten, noch ernsthaft am Gruppensieg interessiert zu sein. Anderlecht konnte es egal sein, die kleine Schwächeperiode in der 1. Division übertrug sich nicht auf den Europapokal, obwohl Sytschow nach einem groben Abwehrfehler noch das 5:3 geschenkt wurde (89.).

Quelle: netecho

Ergebnis: 5-3
Tore: 22' Ignatiev (0-1), 34' Kljestan (1-1), 40' Canesin (2-1), 58' Wasilewski (3-1), 62' Suarez (4-1), 70' Sychev (4-2), 79' Gillet (5-2), 90' Sychev (5-3)

Anderlecht:Proto, Wasilewski, Juhasz, Kouyate, Safari, Marecek, Kljestan, Canesin (87' De Sutter), Gillet (81' Badibanga), Jovanovic, Suarez (73' Mbokani)

Lok. Moskau:Ameltsjenko, Ivanov, Durica, Da Costa, Ilic, Gloesjakov, Torbinski (46' Ozdojev), Zapater, Ignatiev, Maicon (54' Caicedo), Mintsjenkov (46' Sychev)

Gelbe Karten: 12' Canesin, 24' Da Costa, 28' Kouyaté, 38' Maicon, 45+3' Ivanov, 77' Juhasz, 84' Ivanov
Rote Karten: 83' Ivanov (2x gelb)

Schiedsrichter: Ivan Bebek (Kro)
Stadion: Constant Vanden Stock-Stadion



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