Anderlecht qualifiziert sich für Champions League

RSC Anderlecht hat sich Dienstagabend für die erste Runde von dem Champions League qualifiziert. Der belgische Meister gewann das Rückspiel gegen die portugesische Mannschaft Benfica Lissabon met 3-0.


Dabei glänzte des RSC Anderlecht gestern nur in den zweiten 45 Minuten. Die 1:0- Halbzeitführung, die Aruna in der 34. Minute per Kopf erzielte, war höchst schmeichelhaft, da die hervorragende taktische Organisation von Benfica-Trainer Giovanni Trapattoni den belgischen Meister vor enorme Probleme stellte. Anstatt auf eine massive Deckung setzte der italienische Trainerfuchs auf frühes Stören im Mittelfeld, was seine Wirkung nicht verfehlen sollte. Jegliche kreative Akzente des Anderlechter Mittelfelds wurden im Keim erstickt. Man hatte zeitweise sogar den Eindruck, die Gäste hätten zwei Spieler mehr auf dem Platz, so präsent waren sie in den zahlreichen Zweikämpfen, die den ersten Abschnitt prägten.

Bis zum Führungstor von Aruna tauchte der belgische Rekordmeister nur einmal zwingend im Gästestrafraum auf, als Argel dem quirligen Mpenza in die Parade fuhr und der italienische Schiedsrichter Farina zum Entsetzen der Zuschauer Eckball gab - eine Fehlentscheidung (8.). Auf der anderen Seite musste sich Zitka gleich mehrfach bei Fernschüssen - u.a. von Sokota (30.) und Petit (41.) - auszeichnen und hatte das Glück auf seiner Seite, als Carlitos sich im Strafraum freispielte, aber knapp am langen Pfosten vorbei verzog (11.).

Das erlösende 1:0 resultierte aus einer Standardsituation: Aruna, der sich bis dahin ebenso wie sein Sturmpartner Jestrovic kaum in Szene setzen konnte, warf sich entschlossen in einen mustergültigen Freistoß von Hasi. Belgiens Fußballer des Jahres traf mit seinem Schädel nicht nur ins Tor, sondern auch den Kopf von Argel, was eine längere Behandlungspause für beide Spieler zur Folge hatte.

Nach der Pause änderte sich das Bild. Benfica verlor allmählich die Kontrolle über das Spiel, gab zu viel Raum preis, in den vor allem die schnellen Aruna und Wilhelmsson nach Herzenslust eintauchen konnte. Auch Baseggio konnte sich immer häufiger aus der Umklammerung seiner Gegenspieler befreien und glänzte als Spielgestalter und Vorbereiter. Dies führte nach einer Stunde zwangsläufig zum 2:0, als Anderlechts Nummer 10 den völlig freistehenden Aruna erspähte, der das Duell mit Benfica-Schlussmann Quim zu seinen Gunsten entschied. Benfica schien mit den Kräften am Ende, hatte kaum noch etwas zuzusetzen und verlor in der 72. Minute auch noch Argel durch rote Karte, der einen Nachschuss von Jestrovic nur per Hand zur Ecke klären konnte. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Serbier sicher zum entscheidenden 3:0. Simao Sabrosa, dessen Freistoß von der Mauer über das Tor abgelenkt wurde, blieb selbst der Ehrentreffer für den portugiesischen Renommierklub verwehrt, dessen zahlreichen Anhänger inzwischen längst verstummt waren, während die Anderlechter Fans ihre Lieblinge mit ohrenbetäubenden Gesängen feierten.


Ergebnis: 3-0
Tore: 35' und 64' Aruna 1-0 und 2-0, 73' Jestrovic 3-0 (Elfmeter)

Stadion: Constant Van den Stock-stadion
Schiedsrichter: Farina (Italien)

Anderlecht: Zitka, Traoré, Kompany, Deschacht, Zewlakow, Hasi, Baseggio, Wilhelmsson, Mpenza (90' Vanden Borre), Jestrovic (79' Iachtchouk), Aruna (89'Seol)
Benfica: Quim, Dos Santos, Argel, Paulo Almeida (76' Rocha), Luisao, Miguel, Petit, Simao, Manuel Fernandes (66' Zahovic), Carlitos (64' Geovanni), Sokota

Gelb: 23' Vincent Kompany, 42' Paulo Almeida
Rot: 72' Fuks Argel